Umweltkatastrophe in Israel

Erschreckende Bilder aus der Negev-Wüste
Millionen Liter Öl aus einem Pipeline-Leck sind in einem Naturschutzgebiet ausgeflossen.

Aus einer kaputten Pipeline in Israel fließt massenweise Rohöl - und verseucht kilometerweit ein Naturschutzgebiet im Süden des Landes. Experten rechnen damit, dass es Monate oder sogar Jahre dauern könnte, die Schäden zu beheben. Es sei eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte Israels, sagte Sprecher Ran Lior vom Naturschutzministerium.

In der Negev-Wüste etwa 20 Kilometer nördlich der Hafenstadt Eilat am Roten Meer waren zahlreiche Notfallteams stundenlang im Einsatz, um das ausgelaufene Öl wieder wegzupumpen.

Verletzte

Drei Menschen mussten in Israel ärztlich behandelt werden, weil sie Öldämpfe eingeatmet hatten. Auch in Jordanien gab es Verletzte. Die Nachrichtenagentur Petra berichtete, Dutzende Jordanier aus der Grenzregion hätten sich an örtliche Krankenhäuser gewandt. Das israelische Naturschutzministerium betonte, das Öl habe Jordanien nicht erreicht. Möglicherweise habe der Wind die Dämpfe über die Grenze geweht.

Umweltkatastrophe in Israel
A general view shows crude oil as it streams in the desert in south Israel, near the village of Beer Ora, north of Eilat December 4, 2014. Millions of liters of crude oil have gushed out of a pipeline to flood 200 acres of a desert nature reserve in southern Israel, officials said on Thursday. REUTERS/Yehuda Ben Itach (ISRAEL - Tags: ENVIRONMENT DISASTER BUSINESS COMMODITIES) ISRAEL OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN ISRAEL
Das Unglück ereignete sich Mittwochnacht in der Nähe des Dorfes Beer Ora unweit der Großstadt Eilat. Die Pipeline zwischen Eilat und der Küstenstadt Aschkelon könnte zuvor bei Wartungsarbeiten beschädigt worden sein. Das zuständige Ministerium leitete weitere Untersuchungen ein.

Vom Ministerium veröffentliche Luftaufnahmen zeigten die Wüstenlandschaft durchzogen von Bächen und Seen schwarzen Öls. Eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Israels Norden und dem Süden des Landes musste zwischenzeitlich teilweise gesperrt werden. Das stinkende Öl ist auch in ein nahes Naturschutzgebiet gelangt, wo eine besondere Palmenart wächst. Auch zahlreiche Wildtiere in der Region sind gefährdet.

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