Sudan: Verschmutzte Impfspritze - 15 Kinder tot

Die Verantwortlichen im ostafrikanischen Land hielten sich nicht an WHO-Sicherheitsstandards.

Wegen einer verpfuschten Masern-Impfung sind im Südsudan 15 Kinder gestorben. Die Verantwortlichen hätten während der vier Tage langen Impfkampagne nur eine Spritze für alle Impfungen benutzt, anstatt diese nach jeder Impfung wegzuschmeißen, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und das südsudanesische Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Blutvergiftungen

Dies hätte zu schweren Blutvergiftungen geführt. Insgesamt seien rund 300 Menschen in dem abgelegenen Dorf Nachodokopele im Südosten des Landes geimpft worden. 32 Kinder hätten sich wieder erholt, nachdem sie Symptome wie Fieber, Erbrechen und Durchfall gezeigt hatten.

Örtliche Teams hätten die Impfungen durchgeführt, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic. Diese seien unter anderem von der WHO geschult worden. Es werde derzeit geprüft, warum die Trainingsinhalte an Ort und Stelle nicht angewandt worden seien. Dieses tragische Ereignis hätte verhindert werden können, wenn die Verantwortlichen sich an die WHO-Sicherheitsstandards für Impfungen gehalten hätten, hieß es in der Mitteilung vom Freitag.

Risiko durch Bürgerkrieg sehr hoch

Sudan: Verschmutzte Impfspritze - 15 Kinder tot
TOPSHOT - A woman with a boy walk in a flooded area on May 31, 2017, in Panthau, Northern Bahr al Ghazal, South Sudan. The rain is a threat for many farmers in the area. An estimated 63 per cent of the population in Northern Bahr al Ghazal is experiencing severe food insecurity, according to the latest Integrated Food Security Phase Classification (IPC) report. The situation is particularly bad in Aweil West and Aweil South counties, where the exhaustion of household food stocks and growing dependence on financially inaccessible markets have left the population facing Emergency levels of food insecurity. / AFP PHOTO / Albert Gonzalez Farran
Die Impfung hat nach WHO-Angaben weltweit mehr als zwei Milliarden Kindern vor Masern geschützt. In dem ostafrikanischen Land ist demnach das Risiko von Masern wegen des seit 2013 andauernden Bürgerkriegs sehr hoch.

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