Stürme wüten über Westeuropa

In Frankreich und Großbritannien sind mehrere Menschen gestorben.

Während hierzulande milde Temperaturen herrschen, tobt im Westen Europas ein heftiger Sturm: Mindestens sieben Menschen kamen in Großbritannien und Frankreich ums Leben. Zwei Männer fanden auf der Insel den Tod, weil sie versuchten, ihre in die Fluten reißender Flüsse geratenen Hunde zu retten.

Die französischen Schifffahrtsbehörden teilten mit, vor der Nordwestküste Frankreichs sei bei Windgeschwindigkeiten von knapp 120 Stundenkilometern ein russischer Seemann von einem beschädigten Containerschiff gestürzt. Die Suche nach ihm sei am Montagabend eingestellt worden. Aus dem nordfranzösischen Département Calvados wurde der Tod eines zwölfjährigen Kindes durch den Einsturz einer Mauer gemeldet. Es sei aber unklar, ob das Unglück mit dem Unwetter zusammenhänge, teilten die Behörden mit.

Von einer Fähre der Firma Brittany Ferries musste ein Passagier mit einem Rettungshubschrauber abgeholt werden, weil er nach einem Sturz infolge des Sturms über starke Rückenschmerzen klagte. Der Schweizer Segler Bernhard Stamm wurde vor der englischen Küste von einem norwegischen Frachter von seiner durch den Sturm beschädigten Yacht "Cheminées Poujoulat" gerettet.

75.000 Menschen ohne Elektrizität

An der Südküste Großbritanniens mussten am ersten Weihnachtstag 90 Menschen ihre Wohnungen verlassen, nachdem vor Sturmfluten gewarnt worden war. Für die Betroffenen habe Lebensgefahr bestanden. 75.000 Menschen waren nach Angaben der Stromversorger noch ohne Elektrizität. Am Dienstag waren es den Angaben zufolge bis zu 300.000.

Auf den Straßen hatte sich der Verkehr am Mittwoch normalisiert. Der Zugverkehr liegt in Großbritannien am Weihnachtstag ohnehin nahezu brach.

An Londons zweitgrößtem Flughafen Gatwick hatte es am Dienstag erhebliche Behinderungen gegeben, weil die Stromversorgung eines der beiden Terminals nach einem Wasserschaden unterbrochen war. Zahlreiche Flüge mussten gestrichen werden. Der Flugverkehr werde sich erst am Donnerstag normalisieren, teilte die Fluggesellschaft Easyjet mit.

Stürme wüten über Westeuropa
A man stands alone at London Bridge Station after numerous trains were cancelled due to storms in London December 24, 2013. Disrupted transport networks and power cuts wreaked havoc in Britain and France on Tuesday, one of the busiest travel and shopping days of the year just before Christmas, after hurricane-force winds and torrential rain lashed the region. REUTERS/Luke MacGregor (BRITAIN - Tags: DISASTER ENVIRONMENT TPX IMAGES OF THE DAY TRANSPORT)

Der Fährhafen im südenglischen Dover wurde geschlossen. Die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick rechneten mit Verzögerungen. Die Flüge von und nach Lille im Norden Frankreichs wurden gestrichen, auch im bretonischen Brest war der Flugverkehr beeinträchtigt. Mehrere Zugverbindungen in der Bretagne wurden unterbrochen.

Auch im Nordwesten Spaniens hat das Sturmtief gewütet: Bäume knickten um, in mehreren Orten brach die Stromversorgung zusammen. Bei der Ortschaft Covas in der Region Galicien stürzte ein Baum auf die Gleise einer Schmalspurbahn und brachte einen Zug zum Entgleisen. Wie die Bahngesellschaft am Dienstag mitteilte, waren die zehn Fahrgäste bei dem Unglück am Vorabend unverletzt geblieben. Für die Atlantikküste in Galicien gaben die Behörden die höchste Alarmstufe. Dort wurden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h und heftige Regenfälle erwartet. Auf dem Flughafen von Bilbao im Baskenland wurden am Dienstag wegen des Unwetters mehrere Flüge gestrichen.

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