Stürme "Imogen" und "Ruzica" fegen über Europa

Bis zu 20 Meter hohe Wellen in Wales
In Großbritannien 20.000 Häuser ohne Strom - Zwei Schwerverletzte in Paris - Rosenmontagszüge abgesagt

Schwere Unwetter mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern haben am Montag in weiten Teilen Westeuropas gewütet.

In Großbritannien hat die Unwetterfront Imogen am Montag in rund 19.000 britischen Häusern das Licht ausgeknipst. Mehrere Menschen wurden verletzt. Im Westen und Süden des Landes mussten teilweise Straßen sowie der Zugverkehr unterbrochen werden, auch viele Fähren - auch Kanalfähren - stellten den Verkehr ein. An der Küste in Wales habe es Wellen von fast 20 Metern Höhe gegeben, hieß es. An der Südküste Englands gab es 16 Meter hohe Wellen: Vor St. Ives in Cornwall sei sogar eine 19-Meter-Monsterwelle gesichtet worden, berichtete die Nachrichtenagentur PA. Am Dienstag flauten die Winde deutlich ab.

Ein Meteorologe sagte, es habe seit zwei Jahren nicht mehr derartig starke Winde im Süden des Landes gegeben. In der mittelenglischen Region Worcestershire wurden zwei Kinder schwer verletzt, als eine Gartenmauer einstürzte, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Die Kinder seien per Helikopter ins Krankenhaus gebracht worden.

In Sussex wurde ein 70-jähriger Mann am Fuß verletzt, als ebenfalls eine Gartenmauer zu Bruch ging. Der Hund des Mannes sei dabei ums Leben gekommen, hieß es weiter. In Bristol stürzte ein Baum auf ein dreistöckiges Apartment und verletzte einen Mann. Ein Vater und seine Tochter in der Nähe von Exeter hatten Glück: Ein 30 Meter hoher Baum stürzte auf ihr Auto, wenige Minuten bevor sie einsteigen wollten.

Zwei Schwerverletzte in Paris

In Paris hat eine Orkanböe eine Werbetafel umgerissen und dabei zwei Menschen schwer verletzt. Das Reklameschild stürzte am Montagnachmittag im Westen der französischen Hauptstadt auf ein junges Paar, wie Polizei und Rettungskräfte mitteilten. Die junge Frau wurde in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht und befand sich im Koma.

Stürme "Imogen" und "Ruzica" fegen über Europa
epa05150100 Workers repair a fallen billboard at Porte Maillot square in Paris, France, 08 February 2016. Two persons were when the billboard fell over due to strong winds. EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Ihr Partner erlitt einen Beinbruch. In Frankreich wüteten am Montag Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten von knapp 140 Stundenkilometern.

Rosenmontagszüge in Deutschland abgesagt

In Deutschland hat ein "kleines Röschen" vielen Narren am Rosenmontag einen Strich durch die Rechnung gemacht. In den Karnevalshochburgen Düsseldorf und Mainz wurden nach Warnungen vor dem Sturmtief "Ruzica" (Kroatisch: kleines Röschen) die Umzüge abgesagt. In Köln machte sich "de Zoch" dagegen auf den Weg und wurde doch noch mit schönem Wetter belohnt. Allerdings durften wegen der Sturmwarnung Pferde nicht mitgehen.

In Düsseldorf soll der Umzug nachgeholt werden. Die für ihren oft bissigen Spott berühmten Mottowagen präsentierten die Macher des Rosenmontagszuges dennoch vor dem Rathaus.

Stürme "Imogen" und "Ruzica" fegen über Europa
A paper-mache figure depicting German Chancellor Angela Merkel is pictured outside Cologne's railway station during the "Rosenmontag" (Rose Monday) parade, the highlight of the annual carnival season in Cologne, Germany February 8, 2016. Cologne city authorities decided to go ahead with Monday's parade, despite many other traditional Rose Monday carnival parades being cancelled in the Rhineland due to severe weather warnings. REUTERS/Wolfgang Rattay TPX IMAGES OF THE DAY

In Köln startete der Zug wie geplant am Montag um 10.00 Uhr. Trotz der Wettervorhersagen säumten Zehntausende Menschen die Straßen. Vom Sturmtief "Ruzica" blieb Köln weitgehend verschont, stattdessen zeigte sich zum Teil sogar die Sonne.

Kommentare