Russland fordert Beresowski-Geld
Nach dem Tod des Kremlkritikers Boris Beresowski will Russland auf das Vermögen des in Moskau wegen zahlreicher Wirtschaftsverbrechen verurteilten Unternehmers zugreifen. Die Generalstaatsanwaltschaft strebe weiter eine Rückgabe von Besitztümern an, die Beresowski sich illegal angeeignet habe, teilte die Behörde nach Angaben der Agentur Interfax am Montag mit. Details wurden nicht genannt.
Der am Samstag tot in Großbritannien aufgefundene frühere Moskauer Machtpolitiker war nach seiner Flucht ins englische Exil von der russischen Justiz in gut einem Dutzend Verfahren in Abwesenheit verurteilt worden. Beresowski hatte die Prozesse als politische Rache gegen ihn kritisiert.
Vertraute glauben an Mord
Einzig ein Schal sei neben seinem Leichnam gefunden worden – was jedoch für die Vertraute des Wirtschaftsmagnaten ein Indiz für einen Mord sei: „Boris wurde erwürgt. Entweder er hat es selbst gemacht oder mit Hilfe einer anderen Person. Ich glaube nicht, dass es ein Selbstmord war. Das war nicht einfach nur ein normaler Tod“, wird Nikolaj Gluschkow, einer von Beresowskis ehemaligen Wirtschaftspartners. Auch die Ex-Frau des Tycoons, Galina, unterstütze diese These, berichtet der Guardian.
Die Polizei will den Spekulationen aber keinen Nährboden bieten. Beresowski habe angeblich seit längerem unter Depressionen gelitten; auch sein Unternehmen habe zuletzt nicht besonders gut dagestanden.
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