Exil-Oligarch Beresowski ist tot

Russian oligarch Boris Berezovsky arrives at a division of the High Court in central London in this November 3, 2011 file photo. Berezovsky, a Russian tycoon and former Kremlin insider who became one of President Vladimir Putin's fiercest critics, died in London on March 23, 2013, Russian news agencies reported, citing relatives and a lawyer. Picture taken November 3, 2011. REUTERS/Andrew Winning/Files (BRITAIN - Tags: BUSINESS OBITUARY)
Der Milliardär war prominenter Kritiker von Präsident Putin.

Der russische Milliardär Boris Beresowski ist mit 67 Jahren im Exil in Großbritannien gestorben. Das gab ein Sprecher des Kritikers des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Samstag in London bekannt. Beresowski war in den 90er-Jahren während der Privatisierungen unter dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin zu seinem Vermögen gekommen und galt unter Jelzin als graue Eminenz des Kreml, fiel aber nach dem Amtsantritt Putins in Ungnade.

Beresowski sei am Samstag in seinem Haus in Surrey im Süden Englands gestorben, sagte sein Sprecher Tim Bell. Nach den Worten seines russischen Anwalts Alexander Dobrowinski habe es sich um Selbstmord gehandelt. "Ich habe aus London einen Anruf erhalten, in dem mir gesagt wurde, dass Beresowski sich umgebracht hat", sagte Dobrowinski am Samstag dem Sender Rossia 24, ohne zu erläutern, wer ihn aus London anrief. Beresowski sei zuletzt in einem "furchtbaren Zustand" und "völlig überschuldet" gewesen, sagte Dobrowinski. Er habe seine Kunstschätze und andere Dinge verkaufen müssen. Bei Freunden habe er sich Geld für ein Flugticket leihen wollen.

Beresowski erhielt 2003 in Großbritannien politisches Asyl. Die russische Justiz beantragte mehrfach vergeblich die Auslieferung des Milliardärs. Die russischen Behörden warfen Beresowski im vergangenen Jahr Anstiftung zu "massiven Störungen" vor, nachdem er im April dazu aufgerufen habe, die Rückkehr Wladimir Putins in den Kreml zu verhindern. Beresowski habe die russischen Bürger öffentlich zu "massiven Störungen" aufgefordert, die von Gewalt begleitet gewesen seien. Damit habe er auf "illegale" Weise versucht, die Vereidigung Putins zum Präsidenten zu verhindern.

Beresowski hatte damals in einem offenen Brief denjenigen eine finanzielle Belohnung angeboten, die "den gefährlichen Kriminellen Putin stoppen". Seine Landsleute rief er auf, den Festzug Putins anlässlich dessen Vereidigung am 7. Mai am Einzug in den Kreml zu hindern. Der Brief war zunächst auf der Seite des russischen Radiosenders Moskauer Echo veröffentlicht, später aber wegen einer angedrohten Strafverfolgung von dort entfernt worden. Er war dann aber weiterhin über Beresowskis Blog einsehbar.

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