Rettung für Barriere-Riff: "Wir brauchen mehr Zeit"

Australien bittet die Unesco um einen Aufschub bis 2018.

Das Great Barrier Reef ist massiv bedroht. Kohlebergbau, Abholzung an der Küste und verschiedene Umweltfaktoren machen dem größten Korallenriff der Welt zu schaffen. Die UNESCO will das Gebiet für gefährdet erklären. Doch Australien fordert Aufschub bis 2018: Man brauche mehr Zeit, um die Probleme in den Griff zu bekommen, teilte der Umweltminister des Bundesstaates Queensland, David Miles, mit.

2015 konnte Australien noch abwenden, dass das Riff auf der Roten Liste des gefährdeten Weltnaturerbes landet. Die Unesco forderte im Gegenzug ernsthafte Fortschritte bis Dezember 2016.

Doch die Bemühungen zum Schutz des Riffs erlitten am Donnerstag einen Rückschlag: Ein Gesetzentwurf der Minderheitsregierung zur Eindämmung von Waldrodungen an der Küste scheiterte im Parlament von Queensland.

Die Rodungen fördern laut Wissenschaftlern die Bodenerosion. Die Abholzung an den Küsten hat sich mit 300.000 Hektar pro Jahr seit 2011 mehr als verdoppelt.

Tourismus-Magnet

Das Riff ist als eine der größten Touristenattraktionen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Es wird durch mehrere Umweltfaktoren, wie die Erwärmung der Meere, aber auch den Kohlebergbau an der Küste bedroht und hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüßt.

Die Regierung in Queensland setzt nun darauf, bei den Bundesstaats-Wahlen 2018 die parlamentarische Mehrheit zu erlangen, um das Gesetz durchzubringen. Sie hofft auf einen Aufschub der Unesco bis dahin. Er werde auch den liberalen Premierminister Malcolm Turnbull bitten, sein Ansinnen an die Unesco zu unterstützen, sagte Miles. „Was hier auf dem Spiel steht, ist sehr, sehr bedeutsam.“ Wäre das Great Barrier Reef als gefährdet gelistet, würde sich dies sowohl auf den Tourismus als auch auf Jobs im Land auswirken.

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