Tod von Aylan: Prozess gegen Schlepper hat begonnen
Mehr als fünf Monate nach dem Tod des syrischen Flüchtlingsbuben Aylan Kurdi hat in der Türkei der Prozess gegen zwei mutmaßliche Schlepper begonnen. Die Staatsanwaltschaft der Küstenstadt Bodrum fordere jeweils bis zu 35 Jahre Haft, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag.
Den beiden Verdächtigen mit syrischer Staatsbürgerschaft werde "Migrantenschmuggel" vorgeworfen. Sie sollen zudem vorsätzlich den Tod von vier weiteren Flüchtlingen verursacht haben.
Der Fall des dreijährigen Aylan hatte vergangenes Jahr weltweit für Entsetzen gesorgt. Der Bub war Anfang September tot an den Strand im Urlaubsort Bodrum angespült worden. Bei dem Bootsunglück in der türkischen Ägäis waren fünf Flüchtlinge ums Leben gekommen, darunter neben Aylan auch dessen Bruder und Mutter. Die Familie hatte versucht, von der Türkei in die EU zu fliehen.
NATO soll Schlepper bekämpfen
Im vergangenen Jahr sind mehrere hunderttausend Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und anderen Ländern von der Türkei aus über die Ägäis nach Griechenland gelangt. Die EU hat die Türkei aufgerufen, mehr gegen den Menschenschmuggel an der Küste zu unternehmen. An der Bekämpfung der Schlepperbanden soll bald auch die NATO teilnehmen.
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