Zwei Österreicher bei Flugzeugabsturz in Pakistan gestorben

Pakistanische Soldaten durchsuchen die Unfallstelle.
Beide waren für steirische Firma im Einsatz, als die Propellermaschine mit fast 50 Menschen in Pakistan verunglückte.

Sie waren die Nummern 18 und 20 auf der Passagierliste: Die Österreicher Harald K. und Herwig E. kamen bei einem Flugzeugabsturz in Pakistan ums Leben. Wie das Außenministerium am Mittwochabend bestätigte, stammen die beiden Männer aus Wien beziehungsweise aus Niederösterreich. Sie hielten sich in der Region auf, da sie dort bei einem Wasserkraftprojekt der Firma Andritz mitarbeiteten. Insgesamt waren drei Ausländer an Bord: Auch ein chinesischer Andritz-Mitarbeiter kam beim Absturz ums Leben.

Noch ist nicht klar, wie es zu dem Unfall kommen konnte. "Wir bedauern zutiefst, mitteilen zu müssen, dass ein PIA-Flugzeug des Typs ATR-42 um 16.42 Uhr Ortszeit in der Nähe von Hawalian abgestürzt ist", verlautbarte Danyal Gilani, Sprecher der Fluglinie Pakistan International Airlines (PIA), in einem Twitter-Beitrag. Das Flugzeug war in Chitral, einem Touristenort in der Nähe zu Afghanistan, gestartet und auf dem Weg in die Hauptstadt Islamabad gewesen.

Zwei Österreicher bei Flugzeugabsturz in Pakistan gestorben

Laut dem Branchenmagazin Aviation Herald meldete die Besatzung kurz vor der Landung in Islamabad Probleme mit dem linken Triebwerk. Die Crew nahm dieses außer Betrieb und setzte den Landeanflug fort. Kurz darauf setzte der Kapitän einen Notruf ab, gegen 16.30 Uhr lokaler Zeit verschwand das Flugzeug vom Radar. Bei der Maschine handelte es sich um ein Propeller-Flugzeug mit 42 Passagieren, fünf Crewmitgliedern und einem Bodentechniker an Bord.

Keine Überlebenden

Rettungsmannschaften und die Armee nahmen Bergungsarbeiten an der Absturzstelle auf. Ein Regierungssprecher ging davon aus, dass niemand das Unglück überlebte. Die Gegend ist gebirgig und sehr schwer erreichbar. Das Militär schickte Hubschrauber an den Ort des Geschehens. Erste Fotos von der Absturzstelle ließen darauf schließen, dass der Flieger an einem Berg zerschellt ist. Von dort waren es noch etwa 75 Kilometer bis Islamabad.

"Wir haben die Gewissheit, dass sich die beiden Österreicher unter den Todesopfern befinden", bestätigte Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums, am Mittwochabend dem KURIER. Auch die Angehörigen der beiden Männer habe man bereits informiert.

"Zutiefst betroffen"

"Wir sind alle zutiefst betroffen", erklärte Andritz-Sprecher Michael Buchbauer den Medien. Man werde "sofort Kontakt mit den Familien aufnehmen und alles tun, um sie in dieser schweren Zeit bestmöglich zu unterstützen".

Andritz ist einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, die Zellstoff- und Papierindustrie, die Metall verarbeitende Industrie und Stahlindustrie sowie die kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung.

Unter den Opfern des Absturzes befindet sich auch Khan Junaid Jamshed, ein pakistanischer Sänger, der unter anderem in Großbritannien bekannt ist. Eine seiner drei Ehefrauen war mit an Bord. Er hinterlässt zwei weitere Frauen, drei Söhne und eine Tochter.

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