USA

Arizona: Neunjährige erschoss Ausbildner

Waffenbesitz: Immer wieder kommt es in den USA zu tödlichen Unfällen mit Kindern.

Schusswaffen gehören in den USA zum Alltag. Schon kleine Kinder trainieren damit. Daran wird sich wohl auch nach dem jüngsten Unfall – ein neunjähriges Mädchen erschoss seinen Ausbildner – nichts ändern.

Charles Vacca, 39, zeigte dem Kind gerade, wie man eine Uzi-Maschinenpistole verwendet. Er stand neben der Neunjährigen, als sie den Abzug betätigte. Der Rückstoß der auf „Automatik“ eingestellten Waffe war so groß, dass das Mädchen die Kontrolle verlor. Vacca wurde in den Kopf getroffen; er starb wenig später im Spital. Der tödliche Unfall ereignete sich in der Schießanlage „Last Stop“ in White Hills, US-Bundesstaat Arizona.

In den USA, wo das Recht, eine Schusswaffe zu besitzen, ausdrücklich in der Verfassung verankert ist, stirbt – statistisch gesehen – alle 20 Minuten ein Mensch durch Waffengewalt. Oft geraten geladene Waffen in Kinderhände; immer wieder töten Kinder aus Versehen andere Kinder. Nachrichten über Schießereien an Schulen und tödliche Unfälle unter Kindern machen die Menschen zwar betroffen, doch eingefleischte Waffenbesitzer pochen weiter auf ihr Recht auf Selbstverteidigung. So verwundert es nicht, dass viele Menschen ihre Kinder an die Schießstände mitnehmen. „Je früher die Kinder anfangen zu üben, desto besser“, meint etwa Bill Schrader, der mit seinem achtjährigen Enkel auf einer Shooting Range bei Washington trainiert.

Waffenhersteller bieten eigene Kindergewehre an, etwa Keystone mit „My first Rifle“ („Mein erstes Gewehr“). Keystone wirbt mit dem Spruch: „Qualitätswaffen für Amerikas Jugend“. Auf der Website finden sich auch Kundenbriefe: „Meine viereinhalbjährige Tochter liebt das pinkfarbene Gewehr.“ Vor mehr als einem Jahr erschoss ein Fünfjähriger aus Kentucky mit einer derartigen Kinderwaffe seine zweijährige Schwester. Er hatte die Flinte (Kaliber 22) zum Geburtstag bekommen.

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