Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

In Neuseeland hat sich am Montag ein weiteres schweres Erdbeben ereignet, nur Stunden nach dem Erdstoß der Stärke 7,8, durch den zwei Menschen ums Leben gekommen waren. Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, hatte das neue Beben die Stärke 6,2. Sein Epizentrum befand sich in einer Tiefe von zehn Kilometern rund 120 Kilometer nordöstlich von Christchurch auf der Südinsel.

Das Epizentrum des ersten Bebens lag etwa 90 Kilometer von Christchurch entfernt. Es war im gesamten Land zu spüren. Nach einer Tsunamiwarnung brachten sich die Menschen aus der Küstenregion in Sicherheit. In Christchurch waren im Februar 2011 insgesamt 185 Menschen durch einen Erdstoß der Stärke 6,3 ums Leben gekommen.

Dammbruch

Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel
This photo taken and received on November 14, 2016 shows dust created by a strong after-shock hanging above the Clarence River which was blocked, causing a huge dam, north of Kaikoura on the South Island's east coast. A powerful 7.8-magnitude earthquake killed two people and caused massive infrastructure damage in New Zealand, but officials said on November 14 they were optimistic the death toll would not rise further. The jolt, one of the most powerful ever recorded in the quake-prone South Pacific nation, hit just after midnight near the South Island coastal town of Kaikoura. / AFP PHOTO / POOL / Mark MITCHELL

Das schwere Erdbeben mit Hunderten Nachbeben hat auch einen Dammbruch am Clarence River auf der Südinsel verursacht. Wegen Hochwassergefahr wurden die Bewohner des Bezirks Marlborough aufgerufen, "sich sofort in höhere Lagen zu begeben", berichtete das öffentlich-rechtliche Radio.

Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

Local residents Chris and Viv Young look at damage
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

NZEALAND-EARTHQUAKE
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

NZEALAND-EARTHQUAKE
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

Policemen and locals look at damage following an e
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

Local residents Chris and Viv Young look at damage
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

A railway track lays damaged across State Highway
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

NZEALAND-EARTHQUAKE
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

NZEALAND-EARTHQUAKE
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

NZEALAND-EARTHQUAKE
Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel

Landslides block State Highway One near Kaikoura o

Nach dem Beben der Stärke 7,8 waren Küstengebiet wegen Tsunami-Gefahr evakuiert worden, zwei Menschen kamen durch den Erdstoß ums Leben.

Da die betroffenen Regionen dünn besiedelt sind, dürften sich die wirtschaftlichen Folgen in Grenzen halten, sagte der Chefökonom der ASB-Bank, Nick Tuffley am Montag. Ministerpräsident John Key sprach jedoch von Schäden in Milliardenhöhe.

"Einige Provinzstädte sind schwer betroffen, aber in den größeren Städten sind die Schäden offenbar überschaubar", sagte Tuffley. Regierungschef Key sagte, der Schaden werde "nicht weniger als einige Milliarden Dollar" (1 Dollar = 0,66 Euro) betragen.

Nachbeben in Neuseeland - Dammbruch auf Südinsel
A handout photo taken and received on November 14, 2016, show earthquake damage to State Highway One near Oaro on the South Island's east coast. A powerful 7.8-magnitude earthquake killed two people and caused massive infrastructure damage in New Zealand, but officials said they were optimistic the death toll would not rise further. The jolt, one of the most powerful ever recorded in the quake-prone South Pacific nation, hit just after midnight near the South Island coastal town of Kaikoura. / AFP PHOTO / NEW ZEALAND TRANSPORT AGENCY / STR

Touristenort von der Außenwelt abgeschnitten

Rund um den Touristenort Kaikoura in Neuseeland waren nach dem Erdbeben mit den Einheimischen auch etwa 1.000 Touristen von der Außenwelt abgeschnitten. Riesige Erdrutsche hatten die Straßen unpassierbar gemacht, wie aus Hubschraubern am Montag zu sehen war.

Nach Angaben von Regierungschef John Key saßen zeitweise etwa 1.000 Touristen fest. Die Luftwaffe setzte kleinere Flugzeuge ein, um die Touristen abzuholen. Außerdem wollte die Marine das Transportschiff "Canterbury" nach Kaikoura schicken. Der Küstenort liegt zweieinhalb Autostunden nördlich von Christchurch auf der Südinsel. Von dort aus stechen Boote zum Delfine- und Wale-Beobachten in See. Außerdem gibt es Seehund-Kolonien und Naturpfade. Vor der Küste können Besucher Schnorcheln und Tauchen. Weil Neuseeland auf der Südhalbkugel liegt, ist dort jetzt Frühling.

Bei dem neuen Beben haben Erdrutsche zahlreiche Straßen verschüttet, Hunderte Häuser wurden teils schwer beschädigt und in größeren Landstrichen fiel der Strom aus. Straßen wiesen tiefe Risse auf. Videos aus Überwachungskameras zeigten Supermärkte, in denen Flaschen und Nahrungsmittel aus den Regalen geschleudert wurden. Einwohner veröffentlichten Fotos von umgekippten Regalen und bröckelnden Zimmerdecken in sozialen Medien.

Regierungschef Key überflog die Region im Hubschrauber und sah an der Küste nördlich von Christchurch die massiven Felsabstürze. "Dort ist einfach absolute Verwüstung. Das wird Monate dauern, das wieder herzurichten", sagte er. In der Früh hatte er in der Hauptstadt Wellington 40 Touristen besucht, die in der Nacht im Parlamentsgebäude Zuflucht bekommen hatten. Sie schliefen in der Lobby, weil unsicher war, ob ihr Hotel noch sicher war.

Besonders betroffen war der Ort Kaikoura etwa 180 Kilometer nördlich von Christchurch. Er hat rund 2000 Einwohner. Dort wurde nach Medienberichten eine mehr als Hundertjährige aus den Trümmern ihres Hauses gerettet. Eine Person kam ums Leben, wie der Arzt des Kaikoura-Krankenhauses, Christopher Henry, im Fernsehen bestätigte. Sechs Menschen seien mit Verletzungen nach Christchurch geflogen worden, 15 würden vor Ort behandelt.

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