Nach wochenlanger Blockade: Ariane-Rakete ins All gestartet
Zwei Telekommunikationssatelliten in den Orbit gebracht. Bewohner in Französisch-Guyana hatten aus sozialem Protest wochenlang Straßen blockiert. Stillstand kostete 500.000 Euro pro Tag.
05.05.17, 07:19
Nach wochenlangen Verzögerungen wegen Protesten ist vom europäischen WeltraumbahnhofKourou in Französisch-Guyana wieder eine Ariane-5-Rakete ins All gestartet. Der Lastenträger brachte in der Nacht zum Freitag (MESZ) zwei Telekommunikationssatelliten für Anbieter aus Korea und Brasilien in den Orbit, wie der Raketenbetreiber Arianespace mitteilte.
Ursprünglich hätte die Rakete schon Mitte März abheben sollen, doch Sozialproteste in dem französischen Überseegebiet in Südamerika hatten den Weltraumbahnhof einen Monat lang blockiert.
Der Satellit SGDC soll Breitband-Internetzugang in Brasilien anbieten und zugleich Kommunikationsmittel für Regierung und Militär des Landes sicherstellen. Koreasat-7 soll Kommunikationsdienste in Korea, Südostasien und Indien bereitstellen.
Proteste
In Französisch-Guyana hatten Menschen gegen wirtschaftliche Probleme und Kriminalität sowie für eine bessere Gesundheitsversorgung demonstriert. Dabei wurden auch Straßen blockiert. Die französische
Regierung erzielte schließlich eine Einigung mit der Bewegung und stellte gut drei Milliarden Euro in Aussicht.
Horrende Mehrkosten
Nach früheren Angaben von Arianespace-Chef Stephane Israel kostete der Stillstand den Raketenbetreiber und seine Partner bis zu 500.000 Euro pro Tag.
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