Mysteriöse Fahnenflucht zu den Taliban: Verfahren gegen US-Soldaten

Ein US-Soldat kommt vor ein Militärgericht, weil er auf umstrittene Weise in die Hände der Taliban gefallen war.

Sergeant Bowe Bergdahl war fünf Jahre von Islamisten gefangen gehalten worden. Doch seine Odyssee ist noch lange nicht zu Ende. Wegen Fahnenflucht und Fehlverhaltens vor dem Feind droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Der Soldat hatte sich 2009 unerlaubt von seiner Einheit in Afghanistan entfernt und war in die Hände des Hakkani-Netzwerks geraten. Nach fünf Jahren in den Händen der Aufständischen, die mit den Taliban verbündet sind, wurde er 2014 gegen fünf Guantanamo-Häftlinge ausgetauscht. Das sorgte bei den Republikanern für Kritik: Sie warfen Präsident Obama vor, einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen zu haben.

"Unnötige Gefahren"

Bergdahl wird nun vor ein Militärgericht gestellt, weil "Wegrennen, Niederlegen von Waffen und anderes feiges Verhalten" nicht von der Armee geduldet werden kann. Bergdahl hätte seine Kameraden bei der Suchaktion "unnötigen Gefahren" ausgesetzt, hieß es. Die Verteidigungsstrategie des heute 29-Jährigen ging nicht auf: Er habe zeigen wollen, dass er ein echter Kerl sei und sich auf eigene Faust durchs Feindesland schlagen könne, sagte er. Sein Fall wird nun in einer neuen Staffel der Podcast Serie "Serial" behandelt.

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