Diese Mumie hat einen berühmten Ururururururenkel

Die Mumie von Anna Catharina Bischoff.
Schweiz: Die sterblichen Überreste waren 1975 bei der Sanierung einer Kirche entdeckt worden. Nun wurde die Mumie aus Basel identifiziert - mit einer interessanten Entdeckung.

Die berühmteste Schweizer Mumie ist identifiziert. Die sterblichen Überreste, die 1975 bei einer Sanierung der Barfüßerkirche in Basel in einer Gruft entdeckt worden waren, stammten von der 1787 gestorbenen Pfarrersfrau Anna Catharina Bischoff, so das naturhistorische Museum Basel am Donnerstag. Historische Dokumente, die Hilfe eines Ötzi-Experten und DNA-Analysen hätten zum Ziel geführt.

Vorfahrin von Boris Johnson

Diese Mumie hat einen berühmten Ururururururenkel
Britain's Foreign Secretary Boris Johnson walks out of Downing Street in London, January 23, 2018. REUTERS/Toby Melville

Eine unerwartete Entdeckung machten die Forscher auch: "Anna Katharina Gernler, die Tochter der 'Dame aus der Barfüßerkirche', hat einen berühmten Ururururururenkel (6x Urenkel): den britischen Außenminister Boris Johnson", teilte das Museum mit.

Bischoff war eine Pfarrersfrau und lebte von 1719 bis 1787. Vor zwei Jahren wurden historische Akten entdeckt, in denen im Zusammenhang mit drei Mumienfunden 100 Jahre früher Namen aufgeführt waren. Die Forscher spekulierten, dass es sich bei der gefundenen Mumie um Bischoff handeln müsste.

DNA aus einem Zeh generiert

Diese Mumie hat einen berühmten Ururururururenkel
ABD0084_20180125 - BASEL - SCHWEIZ: Gerhard Hotz, Kurator Anthropologie des Naturhistorischen Museums, spricht an einer Medienkonferenz zur Identifizierung der Mumie von Anna Catharina Bischoff, im Naturhistorischen Museum in Basel am Donnerstag, 25. Januar 2018. (KEYSTONE/Georgios Kefalas). - FOTO: APA/KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Zur Identifizierung brauchten sie DNA und Nachfahren. Der Spezialist für die 1991 in den Ötztaler Alpen gefundenen Mumie "Ötzi", Albert Zink, half, aus einem Zeh DNA zu generieren. Obwohl von Bischoffs sieben Kindern nur zwei Töchter die Kindheit überlebten und eine von ihnen ohne Nachwuchs blieb, fanden die Forscher Nachfahren, sogar in Basel. Speichelproben bestätigten die Identität von Bischoff mit 99,8-prozentiger Sicherheit.

Syphilis

Die Frau starb an Syphilis. "Wir gehen davon aus, dass sie sich durch die Pflege Kranker infiziert hat", teilte das Museum mit. Sie war wie damals üblich mit Quecksilberdämpfen behandelt worden. Das endete für sie tödlich. Das Quecksilber führte aber dazu, dass die Leiche mumifiziert erhalten blieb.

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