Londons Bürgermeister stampft "Garden Bridge" ein

Ein Entwurf der "Garden Bridge".
Die Umsetzung des umstrittenen Projekts gilt ohne die Unterstützung der Stadt als so gut wie ausgeschlossen.

Die viel diskutierte "Garden Bridge" über die Themse in London dürfte nach Jahren der Planung nun doch nicht umgesetzt werden. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan (Labour) hat dem Projekt am Freitag praktisch den Stecker gezogen, als er finanzielle Garantien der Stadt für das privat finanzierte ablehnte. Damit gilt das Projekt als praktisch tot, wenn es auch theoretisch noch ohne Unterstützung der Stadt umgesetzt werden könnte.

Das Finanzierungsloch betrage mittlerweile jedoch über 80 Mio. Euro und seit August 2016 seien keine neuen Spender mehr dazu gekommen, heißt es in einem Bericht des Guardian. Es sei unwahrscheinlich, dass der "Garden Bridge Trust" diese Summe selbst aufbringen könne.

"Ich bin einfach nicht bereit eine Situation zu riskieren, in der der Steuerzahler einschreiten und signifikante Summen beitragen muss, damit das Projekt fertig gestellt wird", sagte Khan. Seitens des Trusts bedauerte man die Entscheidung und verkündete, man sei guter Dinge, die fraglichen Summen aufbringen zu können.

Das Projekt "Garden Bridge" sollte in Zentrallondon Westminster mit Lambeth als Fußgängerübergang und künstlicher Park verbinden. Nachts wäre die 367 Meter lange und 30 Meter breite Brücke gesperrt worden. Radfahrer hätten sie prinzipiell nicht benutzen dürfen und sie hätte für Events geschlossen werden können. Der privatisierte Betrieb hätte aber dennoch durch öffentliche Gelder erhalten werden sollen.

Die aus unter anderem diesen Gründen umstrittene, private Brücke gilt als ein Prestigeprojekt von Khans konservativem Vorgänger Boris Johnson und dessen Tory-Parteikollegen und Ex-Schatzkanzler George Osborne. Khan hatte nach seinem Amtsantritt eine Überprüfung der Sinnhaftigkeit angeordnet, die negativ ausfiel.

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