Kirchenkritiker Schüller auf USA-Tour

Kirchenkritiker Schüller auf USA-Tour
Der österreichische "Ungehorsame" hat auch in den Staaten für Kontroversen gesorgt.

Helmut Schüller, Chef der österreichischen kirchenkritischen Pfarrerinitiative, ist am Montag zu einer dreiwöchigen Reise durch die USA aufgebrochen. Sie führt ihn durch 15 Städte, wo er Vorträge zur Zukunft der katholischen Kirche halten will. Die Reise hat bereits im Vorfeld für einen Konflikt gesorgt, in der Erzdiözese Boston darf Schüller nicht auf kirchlichem Boden auftreten.

Schüller tritt die Reise auf Einladung von zehn reformorientierten katholischen Organisationen. "Die Veranstaltungen möchten möglichst vielen ein Forum bieten für eine offene Aussprache über die Zukunftsfragen unserer Kirche. Eine Offenheit, vor der manche in der Kirchenleitung offensichtlich Angst haben“, sagt Schüller.

Katholischer Wendepunkt

Die Vortragsreihe steht unter dem Titel "Der katholische Wendepunkt" ("The Catholic Tipping Point"). Den Beginn macht Schüller in New York, danach geht weiter bis nach Los Angeles.

Kirchenkritiker Schüller auf USA-Tour
helmut schüller
Schwester Christina Schenk, Koordinatorin der Speaking Tour, sieht Helmut Schüller als "leitende Figur" in der Reformbewegung der katholischen Kirche. Schenk betont die Bedeutung einer Vernetzung unter den Katholiken: "Der steigende Priestermangel ist keine Frage fehlender Berufung, sondern fehlender Vision auf Seiten der Kirchenleitung." Das Verbot der Bostoner Erzdiözese findet sie enttäuschend. Gerade dort gäbe es einen großen Bedarf an Priestern.

Rote Bänder

Während der Tour werden die Beteiligten rote Bänder tragen, die den Pfingstgeist symbolisieren und zur Einbindung von Laien auf allen Ebenen kirchlicher Entscheidungsprozesse aufrufen sollen. Die Bänder will man zum Abschluss der Tour an den Erzbischof von New York und Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, überreichen.

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