Kinoschütze von Aurora ohne jede Regung

Colorado shooting suspect James Holmes is pictured in a courtroom sketch as he is led into court for a preliminary hearing in Centennial, Colorado January 7, 2013. Holmes, a former graduate student charged with shooting a dozen people to death last July at a screening of a "Batman" film in Colorado, returned to court on Monday as prosecutors set out to convince a judge they have enough evidence to put him on trial. REUTERS/Bill Robles (UNITED STATES - Tags: CRIME LAW)
Anhörung soll klären, ob James Holmes zurechnungsfähig ist. Er hatte im Juli zwölf Menschen in einem Kino getötet.

Knapp ein halbes Jahr nach den Schüssen in einem Kino in Aurora (Colorado) erfährt die Öffentlichkeit erstmals Einzelheiten über die grausigen Szenen und den Todesschützen. Zum Auftakt einer mehrtägigen gerichtlichen Anhörung in Centennial schilderte ein Polizist laut Medienberichten am Montag, wie äußerst ruhig und entspannt der Amokläufer James Holmes bei seiner Festnahme kurz nach dem Blutbad gewesen sei.

Holmes hatte am 20. Juli 2012 während der Premiere eines "Batman"-Films das Feuer eröffnet und zwölf Menschen getötet sowie fast 80 verletzt. Er ist in mehr als 160 Punkten angeklagt, darunter Mord und versuchter Mord. Bei der Anhörung soll entschieden werden, ob der Prozess gegen den 25-Jährigen eröffnet werden soll.

Dazu muss die Anklagevertretung erstmals die Beweise offenlegen, die sie gegen Holmes hat. Kern ist dabei die Frage, ob Holmes zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig war und in der Lage ist, dem Prozess zu folgen.

"Holmes stand einfach nur da"

"Es war, als ob es überhaupt keine normalen gefühlsmäßigen Reaktionen bei ihm gebe", zitierte unter anderem die Denver Post Polizist Jason Oviatt am Montag im Zeugenstand. "Holmes stand nur einfach da. Er tat nichts... Er war nicht in Eile. Nicht erregt."

Dem Sender CNN zufolge verfolgte Holmes die Aussagen im Gerichtssaal mit ausdruckslosem Gesicht und sagte kein Wort - auch als ein weiterer Zeuge mit tränenerstickter Stimme die Blutlachen im Kino geschildert habe. Sein buschiges Haar und langer Bart hätten im scharfen Kontrast zu dem rot gefärbten Haaren bei seinem ersten Gerichtsauftritt nach dem Massaker gestanden.

Kein Prozess gegen weiteren Amokläufer

Einem weiteren Amokläufer, der im vergangenen April an einemkalifornischen Collegesechs Frauen und einen Mann im Alter von 21 bis 53 Jahren getötet hatte, wird nicht der Prozess gemacht. Der 44-jährige Mann sei psychisch gestört und könne nicht vor Gericht gestellt werden, befand US-Richterin Carrie Panetta am Montag. Der frühere Student koreanischer Herkunft wird in einer geschlossenen Anstalt untergebracht. Er hatte als Motiv angegeben, dass er auf eine Angestellte der privaten Oikos Universität und auf Mitschüler wütend gewesen sei.

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