Kampf gegen Schmuggel – Duterte zerstört Luxusautos

Luxusautos sind auf den Philippinen eine heiß begehrte Ware.
Präsident Rodrigo Duterte greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen

"Gebt sie den Stahlkäufern", sagte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte am Dienstagabend, nachdem schwere Bulldozer Dutzende Limousinen im Wert von mehreren Millionen Euro niedergewalzt hatten.

Grund für diese Zerstörungsorgie ist der Kampf gegen Steuerbetrug – der auf den Philippinen ein massives Problem darstellt, auch bei Fahrzeugen. Diese werden aus Ländern wie den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Manila geschmuggelt, um die hohen Steuern zu umgehen. "Auf den Philippinen herrscht eine hohe Nachfrage nach westlichen Luxusgütern – jeder will sich so fühlen wie ein reicher Amerikaner", sagt Rommel, ein Student aus den Philippinen, gegenüber dem KURIER.

Gleichzeitig klafft auf den Philippinen ein tiefer Spalt zwischen Arm und Reich: Das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt 3234 Euro, während eine kleine Minderheit reicher Familien einen Großteil der Wirtschaft kontrolliert.

Armut trotz Wachstum

Im Land gibt es beispielsweise keine Sozialversicherung. Und das, obwohl das Wirtschaftswachstum seit Jahren steigt – im vergangenen Jahr mit 6,9 Prozent sogar stärker als das chinesische. Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken setzte Duterte Ende 2017 eine Steuerreform durch, wonach Filipinos, die weniger als 4240 Euro im Jahr verdienen, keine Steuern mehr zahlen müssen, die Reform nütze 99 Prozent der Bevölkerung.

Allerdings ließ der Präsident dafür Waren wie Zigaretten oder Benzin stärker besteuern, wie Kritiker berichten.

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