Franziskus: Erste Christmette als Pontifex
Papst Franziskus hat mit einem Festgottesdienst im Petersdom offiziell die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan eingeleitet. Tausende Gläubige begrüßten den Papst, als er zweieinhalb Stunden vor Mitternacht für die traditionelle Christmette in die Basilika einzog. Für den Argentinier Jorge Mario Bergoglio ist es die erste Weihnacht als Oberhaupt der katholischen Weltkirche. Die Messe zur Erinnerung an die Geburt Christi vor 2000 Jahren wurde in mehr als 50 Länder und live im Internet übertragen.
In den Mittelpunkt seiner kurzen Predigt stellte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Armen und Ausgegrenzten. Die armen Hirten aus Bethlehem seien die ersten gewesen, die die Nachricht von der Geburt Jesu erhalten hätten, sagte Franziskus. "Sie waren die ersten, weil sie unter den letzten waren, den Ausgegrenzten."
"Kein Meister der Weisheit"
Jesus sei "kein Meister der Weisheit" gewesen oder "ein Ideal, von dem wir wissen, dass wir uns davon unerbittlich entfernt haben", sagte Franziskus. In Jesus sei "die Gnade erschienen, die Zärtlichkeit, die Barmherzigkeit". Anders als sein Vorgänger ging Franziskus nicht auf gesellschaftliche Debatten ein oder auf den von Benedikt XVI. häufig beklagten Relativismus.
Der 77-jährige Argentinier Jorge Mario Bergoglio war nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. in diesem Jahr zu dessen Nachfolger gewählt worden. Er hob sich bisher mit einer demonstrativen Bescheidenheit von seinen Vorgängern ab. Seine erste Christmette war mit Spannung erwartet worden.
Die Messe war noch etwas früher als bereits unter seinem Vorgänger Benedikt angesetzt. So kann sich Franziskus vor der traditionellen Weihnachtsbotschaft und dem Segen "Urbi et Orbi" am ersten Weihnachtstag zunächst noch etwas mehr ausruhen.
Auch Dutzende Kardinäle und Bischöfe feierten die Heilige Messe mit ihrem Papst. Zahlreiche Gläubige verfolgten die Zeremonie auf dem Petersplatz, auf dem Bildschirme aufgestellt sind.
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