Schüler lieferten sich eine Schlacht mit der Polizei
Handelt es sich um den x-ten, in Frankreich zur Tradition gehörenden Jugendkrawall oder den Auftakt für eine dramatische Gewaltwelle, die von der SP-Regierung heruntergespielt würde? Über diese Frage streiten die Kandidaten der Präsidentenwahlen, seit 55 Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren nach Ausschreitungen in und vor ihrer Schule, in einem Brennpunktviertel bei Paris, festgenommen wurden.
Am Dienstag waren in einer Oberstufen-Mittelschule zu Mörsern umgebaute Feuerwerkskörper abgeschossen und Brände gelegt worden. Die Täter sollen einem Aufruf gefolgt sein, die Schulen aus Protest gegen einen Polizei-Übergriff gegen einen schwarzen Jugendlichen lahm zu legen. Der Lehrkörper ordnete die Evakuierung an, woraufhin Zusammenstöße zwischen rund hundert Schülern und der Polizei vor dem Schultor ausbrachen, Schüler warfen mit Steinen und Molotowcocktails, verletzt wurde aber niemand.
Zuletzt war es mehrmals zu Ausschreitungen in Vororte-Schulen gekommen, Professoren waren verletzt worden. Am Donnerstag wurden acht festgenommene Minderjährige einem Richter vorgeführt, die übrigen 47 kamen nach 32 Stunden Haft frei.
Kommentare