Flüchtlingsboot vor Türkei gesunken: 18 Tote

Lesbos: Freiwillige gehen auf einem riesigen Haufen aus Schwimmwesten (Archiv)
Das Boot dürfte dem Weg zur griechischen Insel Kalymnos gewesen sein. 14 Flüchtlinge gerettet.

Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der türkischen Westküste sind Medienberichten zufolge mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Das Schiff sei in der Ägäis in Richtung der griechischen Insel Kalymnos unterwegs gewesen, als es gesunken sei, berichteten türkische Medien am Samstag. Demnach wurden 14 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Pakistan von der türkischen Küstenwache gerettet.

Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge in der Nacht unweit der Küstenstadt Bodrum. Die Verletzten seien unterkühlt ins Krankenhaus gebracht worden, ihr Zustand sei ernst. Überlebende berichteten demnach, dass sie mit einem relativ alten Boot in See gestochen seien, um nach Griechenland zu gelangen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen in diesem Jahr bereits mehr als 800.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa, bis zu 700.000 davon trafen in Griechenland ein. Allein auf dem Weg zwischen der Türkei und Griechenland ertranken nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration seit Jänner mehr als 500 Menschen.

Die EU-Staats- und Regierungschefs vereinbarten bei ihrem Gipfeltreffen am Donnerstag in Brüssel, bis Ende Juni Einigkeit über den künftigen Schutz der Außengrenzen herzustellen. Nach dem Willen der Kommission soll eine EU-Behörde notfalls auch gegen den Willen von Mitgliedstaaten eingreifen können. Die EU sagte zudem der Türkei Hilfe in der Flüchtlingskrise zu.

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