Erste Proteste in Hamburg gegen G20-Gipfel

Erste Proteste in Hamburg gegen G20-Gipfel
Demo gegen Gefangenensammelstelle laut Polizei zeitweise "verbal aggressiv".

Zwei Wochen vor dem G20-Gipfel haben sich am Samstag in Hamburg hunderte Demonstranten zu ersten Protesten versammelt. In Hamburg-Harburg demonstrierten laut Polizei bis zu 430 Menschen gegen die Gefangenensammelstelle während des Gipfeltreffens am 7. und 8. Juli.

Die Stimmung sei zeitweise "verbal aggressiv" gewesen, berichtete die Polizei. Demonstranten protestierten demnach lautstark gegen Polizeibeamte. Weitere Vorkommnisse gab es nicht. Viele Teilnehmer kritisierten dagegen das massive Polizeiaufgebot als "völlig unverhältnismäßig". Die Route des Demonstrationszugs verlief vom Harburger Rathausplatz durch die Harburger Innenstadt bis zur Gefangenensammelstelle.

Erste Proteste in Hamburg gegen G20-Gipfel
Verstärkte Polizeipräsenz in Hamburg. Diese Polizisten sicherten am Freitag ein temporäres Gefängnis gegen Demonstranten.

Warnung vor inntertürkischen Konflikten

Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer findet am 7. und 8. Juli in Hamburg statt. Zu den Teilnehmer zählen der US-Präsident Donald Trump, der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die Sicherheitsbehörden rechnen mit massiven Protesten. Wie die Welt am Sonntag berichtete, warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz unter anderem vor gewaltsamen Aktionen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. "Kurden könnten nationalistische Türken angreifen und umgekehrt", sagte ein Verfassungsschützer der Zeitung.

Im Vorfeld des Gipfels dauerte unterdessen das Tauziehen um das Protestcamp an, das G20-Gegner im Stadtpark errichten wollten. Das Hamburger Oberverwaltungsgericht hatte das Camp am Freitag verboten. Die Organisatoren des Camps wollen gegen diese Entscheidung nun kurzfristig das Bundesverfassungsgericht anrufen.

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