Elite-Polizisten mordeten: 26 Todesurteile in Dhaka

Bangladesch: Politiker beauftragte Eliteeinheit mit Ermordung von Rivalen. Gericht in Dhaka fällte am Montag das Urteil.

Die Opfer wurden entführt, getötet und anschließend in einen Fluss geworfen. Ein Gericht in der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka hat am Montag 26 Menschen, darunter viele Polizisten, wegen Entführung und siebenfachen Mordes zum Tode verurteilt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft. Neun weitere Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen zwischen sieben und 17 Jahren verurteilt.

Opfer in den Fluss geworfen

Der Großteil der Verurteilten gehörte zur Anti-Terror-Einheit der Polizei (RAB). Drei von ihnen waren Offiziere der Einheit. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Verurteilten im Jahr 2014 ihre Opfer in der Nähe der Hauptstadt Dhaka entführt, getötet und in einen Fluss geworfen hatten. Dort wurden sie drei Tage nach der Entführung entdeckt.

Laut Ermittlern war die Tat politisch motiviert. Demnach hatte ein ehemaliges Mitglied der Regierungspartei Awami League, Nur Hossain, die Täter dafür bezahlt, politische Gegner aus dem Weg zu räumen.

Geflohen, festgenommen, ausgeliefert

Der zum Tode verurteilte Hossain war nach der Tat nach Indien geflohen, dort aber festgenommen und an Bangladesch ausgeliefert worden. Unter den zum Tode verurteilten war mit Tarek Sayeed auch der Schwiegersohn eines Ministers im Kabinett von Regierungschefin Sheikh Hasina.

Urteile gegen Angehörige der Sicherheitskräfte in Bangladesch sind selten. Nach Angaben von Menschenrechtlern begehen sie oft außergerichtliche Tötungen, ohne dafür juristisch zur Rechenschaft gezogen zu werden.

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