Drei weitere Verdächtige festgenommen

epa03664666 National Guardsman man a checkpoint on Boylston St. at Berkeley St. a few blocks down from the two bomb sites as an investigation continues into dual bombings at the Boston Marathon finish line in Boston, Massachusetts, USA, 16 April 2013. Three people were killed and over 100 were injured when two bombs exploded on 15 April 2013 at the finish line of the marathon. EPA/DOMINIC CHAVEZ
Die Bostoner Polizei hat am Mittwoch drei neue Verdächtige in Gewahrsam genommen.

Tage lang hatte das FBI die drei früheren Studienkollegen des verletzten Attentäters Dschochar Zarnajew (19) im Visier. Am Mittwoch heißt es dann von offizieller Stelle: Die drei jungen Männer wurden verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, dem jüngeren der beiden Ättentäter des Boston-Marathons nach dem Anschlag geholfen zu haben. So sollen sie, wie US-Medien berichteten, gegenüber der Polizei falsche Angaben gemacht und somit die Arbeit der Ermittler behindert haben. Möglicherweise sollen sie auch auf Bitte Dschochar Zarnajews hin einen Rucksack beseitigt haben.

Bei zwei der drei Verhafteten handelt es sich um gebürtige Kasachen, die in den USA bereits zur Schule gegangen sind. Die beiden seien bereits früher in Gewahrsam gewesen, teilte die Polizei mit, dabei sei es um die Verletzung von Visa-Bestimmungen gegangen. Der dritte junge Mann soll ein US-Bürger sein. Die drei Festgenommenen wurden noch im Laufe des Mittwochs dem Haftrichter vorgeführt. Sie befinden sich in den Händen der Bundespolizei FBI.

Bei dem Bombenanschlag im Zieleinlauf des Boston-Marathons waren vor rund zwei Wochen drei Menschen ums Leben gekommen und mehr als 200 verletzt worden. Während der Jagd nach den zwei ersten Verdächtigen war die ganze Stadt Boston zeitweise lahmgelegt worden. Der 19-jährige Dschochar Zarnajew ist inzwischen in Haft. Sein älterer Bruder Tamerlan (26) wurde bei einer Verfolgungsjagd der Polizei erschossen.

Witwe und Mutter

Im Zug der Ermittlungen rund um die beiden Attentäter waren auch die Ehefrau des getöteten Tamerlan Zarnajew sowie die Mutter der beiden Brüder ins Zentrum des Interesses gerückt. Von der 24-jährigen Katherine Russell nahm das FBI am Montag DNA-Proben, um sie mit jenen genetischen Spuren zu vergleichen, die auf den Überresten eines der Sprengsätze gefunden worden waren. Doch auch wenn die Spuren der Witwe des Zarnajews zugeordnet werden können, muss dies nicht bedeuten, dass die junge Frau etwas von dem Anschlag gewusst hat.

Die Mutter der beiden Brüder, Zubeidat Zarnajew, hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlages schon seit längerer Zeit wieder in Russland auf. Doch die 45-Jährige steht auf einer „Terror-Beobachtungsliste“ des russischen Geheimdienstes, nachdem sie ihren Söhnen vor zwei Jahren in einem Telefonat geraten hatte, nach Palästina zu gehen und sich dort dem Dschihad anzuschließen. Nach diesem mitgeschnittenen Gespräch hatte der russische FSB die US-Geheimdienste gewarnt. Das FBI hatte Zarnajew befragt, aber damals „nichts Verdächtiges“ bei dem gebürtigen Tschetschenen gefunden.

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