Tote bei Brand in Saunaklub, Fahrlässigkeit vermutet

Polizeiabsperrung vor dem Saunaklub in Berlin
Drei Menschen kam bei dem Feuer ums Leben, ihre Identität konnte noch nicht geklärt werden.

Tödliches Ende eines vergnüglichen Abends: In den brennenden Räumen eines Berliner Saunaklubs sind drei Männer ums Leben gekommen. Ein weiterer wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht, wie ein Feuerwehrsprecher in der Nacht zu Montag sagte. Weitere Tote oder Verletzte schloss er aus. Die genaue Todesursache der drei Opfer war zunächst unklar.

Was die Ursache betrifft, geht die Polizei nicht von Brandstiftung aus. "Wir haben Hinweise auf mögliche Fahrlässigkeit als Brandursache", sagte ein Polizeisprecher am Montag. Brandermittler des Landeskriminalamts suchten nach der genauen Ursache für das tödliche Feuer.

Männer weitgehend unbekleidet geflüchtet

Nach Polizeiangaben war das Feuer am Sonntagabend gegen 22.20 Uhr im Untergeschoß des Klubs an der Kurfürstenstraße ausgebrochen. Die Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben mit 80 Einsatzkräften an. In dem Club befanden sich demnach zahlreiche Männer, die weitgehend unbekleidet aus den Räumen flüchteten oder geborgen werden mussten.

Bei Eintreffen der ersten Feuerwehrleute standen demnach bereits etwa 25 Besucher auf der Straße und wiesen die Einsatzkräfte auf weitere Menschen in dem Saunaklub hin. Zusätzliche Aufregung gab es wegen eines unmittelbar angrenzenden Seniorenheims. Die Feuerwehr kontrollierte es sicherheitshalber, eine Räumung war aber nicht notwendig.

15 Männer seien vor Ort untersucht worden, aber unverletzt geblieben, sagte der Sprecher. Die bei nächtlicher Kälte nur mit weißen Handtüchern bekleideten Saunabesucher kamen in einem Feuerwehrbus unter.

Feuer relativ schnell gelöscht

Das verwinkelte Etablissement erstreckt sich über Erdgeschoß und Keller eines siebenstöckigen Gebäudes in der Kurfürstenstraße im Berliner Stadtteil Schöneberg. Es bestehe aus Saunen und "Spielwiesen", sagte der Sprecher. Zudem gebe es 60 enge Einzelkabinen mit jeweils einem Bett darin - von der Größe vergleichbar mit einer Solariums-Kabine. "Es war sehr arbeitsaufwendig, jede einzelne aufzubrechen und zu kontrollieren", sagte der Sprecher. Zunächst waren mehrere Menschen vermisst worden. Insgesamt hielten sich beim Eintreffen der Retter knapp 30 Menschen in dem Saunaklub auf.

Der nur wenige hundert Meter vom Breitscheidplatz und der Gedächtniskirche entfernte Saunaklub trägt den Namen "Steam Works". Nach Informationen der Zeitung B.Z. handelt es sich um den 2.000 Quadratmeter großen Nachfolger des "Apollo-Splash-Clubs".

Die Fassade des Gebäudes blieb unbeschädigt. Von außen deutete nur eine dicke Schicht Löschschaum vor dem Eingang und Brandgeruch auf das Drama hin, dass sich im Inneren abgespielt haben muss.

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