"Milliarden sind nichts, was man ausgeben kann"

Susanne und Jan Klatten sind seit 1990 verheiratet
Susanne Klatten, die Quandt-Erbin, spricht erstmals über Investments und Privates.

Der Zeit-Journalist Rüdiger Jungbluth steht der Quandt-Familie nahe. Für ein Buchprojekt hat er Susanne Klatten, die BMW-Großaktionärin, interviewt, in dem die sonst sehr zurückhaltende Tochter der kürzlich verstorbenen Johanna Quandt über ihre Verantwortung spricht. Klatten sieht ihr immenses Vermögen, das auf 17 Milliarden Euro geschätzt wird und sie zur reichsten Frau Deutschlands macht, nicht als persönliche Verfügungsmasse. "Wenn man Mittel in dieser Höhe hat, muss man sich auch darum kümmern. Das ist ja nichts, was man ausgeben kann", sagt sie in einem Interview, das der Stern heute veröffentlicht. "Irgendwann hat man ein schönes Haus und ein Ferienhaus, man kann sich gut ernähren und Urlaub machen."

2007 machte Susanne Klatten Schlagzeilen, weil sie einen Liebesbetrüger, der sie zu erpressen versuchte, bei der Polizei anzeigte und ihm damit das Handwerk legte. Dafür zahlte sie den hohen Preis, an die Öffentlichkeit gezerrt zu werden.

Ihre 1990 geschlossene Ehe mit dem BMW-Ingenieur Jan Klatten hat das ausgehalten. Obwohl Klatten sonst nie über Privates spricht, räumt sie mit dem Gerücht auf, ihr Ehemann hätte erst sieben Monate nach der Hochzeit erfahren, wer sie wirklich sei. "Wir wurden uns schon vorgestellt, als ich in der BMW-Zentrale in München in der Finanzabteilung arbeitete." Später sah sie den Ingenieur wieder in der Kantine im Werk Regensburg. "Also bin ich zielstrebig auf ihn zugegangen und habe mit ihm zu Mittag gegessen, was die ganze Kantine mitbekommen hat. Das wurde interessiert beobachtet."

Die Milliardärin verwaltet ihre Industriebeteiligungen aktiv und erkämpfte sich gegen Widerstände den Aufsichtsratsvorsitz der SGL Carbon. Ihr neues Stiftungsprojekt ist ein Bildungszentrum, Gut Nantesbuch in Bayern.

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