Copilot fiel aus, Stewardess übernahm seinen Platz

Eine Maschine der TUIfly (Archivbild)
Die Sicherheit der 190 Passagiere an Bord war laut Airline "in keiner Weise beeinträchtigt".

Eine Stewardess hat einen Copiloten mit Kreislaufproblemen im Cockpit eines Ferienfliegers erfolgreich ersetzt. "Die Crew hat sich dabei vorbildlich verhalten", bestätigte Jan Hillrichs, der Sprecher der in Hannover ansässigen Airline TUIFly. Der Vorfall hatte sich nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) am 11. Oktober 2016 in französischem Luftraum ereignet.

Nach Abschluss einer Untersuchung der BfU wurde die Aktion durch einen Bericht der Neuen Presse bekannt. "Sowas kommt extrem selten vor, und die Sicherheit war in keiner Weise beeinträchtigt", erklärte Hillrichs. Nach seiner Darstellung war der Copilot der Boeing 737-800 gegen 5.30 Uhr nach einem Toilettengang plötzlich wegen Schwindel und niedrigem Blutdruck ausgefallen. Daraufhin nahm die Stewardess seinen Platz ein und half dem Piloten bei der Landung auf Mallorca.

Dabei wurde unter anderem eine Checkliste abgearbeitet, die sie dem Piloten vorlas.

"Piloten können das Flugzeug jederzeit auch problemlos alleine landen, sowas ist Teil der Pilotenausbildung und wird immer wieder im Simulator geübt", sagte Markus Wahl von der Pilotenvereinigung Cockpit. Der Pilot könne aber in Extremsituationen wie in diesem konkreten Fall dann individuell entscheiden, wen er zur Entlastung in den Copilotensitz setze.

Die Flugbegleiterin, die sich betriebsintern als Flugsicherheitsexpertin weitergebildet hatte, soll nach Angaben von Hillrichs für ihren Hilfseinsatz im Cockpit eine Anerkennung bekommen. Der Copilot flog am Folgetag nach der Landung als Passagier zurück zur TUIfly-Heimatbasis in Hannover.

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