Das steht im neuen Weltklimabericht

Eisbären sind vom Klimawandel bedroht
Regierungsvertreter und Forscher werden heute in Stockholm die Kurzfassung des neuen Weltklimareports präsentieren.

Seit Montag hatte das Gremium um den genauen Wortlaut wichtiger Kernaussagen aus dem 5. Weltklimabericht gerungen. Den Inhalt der Kurzfassung wird der Weltklimarat am Freitag um 10.00 Uhr in der schwedischen Hauptstadt vorstellen. An dem ersten Teil des neuen Weltklimareports haben 259 Hauptautoren vier Jahre lang gearbeitet und die Kernthesen schließlich auf 30-Seiten zusammengefasst. Der Report selbst soll am Montag in Stockholm veröffentlicht werden.

Klimabericht als Weckruf
Nach Angaben der UN-Klimachefin Christiana Figueres schreitet der Klimawandel schneller und stärker voran als erwartet. „Der neue Klimabericht wird ein Weckruf sein“, hatte die Leiterin des UN-Klimasekretariats am Donnerstag bei den Vereinten Nationen in New York gesagt. „Er wird zeigen, dass alles, was wir bisher wussten, das Problem unterschätzt hat. Es geht schneller, als wir dachten und die Effekte sind stärker als wir dachten“, sagte sie mit Blick auf den Klimareport. Die Skeptiker, die einen Klimawandel bestreiten, würden „gerade eine Schlacht verlieren“.
Auch wenn in der Klimaforschung vieles weiter nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, erhoffen sich Beobachter von dem neuen Bericht Antworten auf einige wichtige Fragen - etwa die, warum die Erde sich seit 15 Jahren nicht mehr so schnell erwärmt wie in den Dekaden zuvor. Dass der Mensch seit einigen Jahrzehnten der wichtigste Einflussfaktor für das Klima ist, darin ist sich die Forschung dagegen weitestgehend einig.

Während der nun fertige erste Reportteil wissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels behandelt, konzentrieren sich Teil zwei und drei auf dessen Auswirkungen und den Klimaschutz. Sie werden im Frühjahr 2014 vorgestellt.

Der Schweizer Klimatologe Thomas Stocker und Berichterstatter des ersten Report-Teils sieht den Wert des Klimareports in seiner hohen wissenschaftlichen Qualität. "In einer Zeit, in der jeder Nachrichten produzieren kann, ist so ein Werk, das auf Millionen von Messungen beruht, eine seltene, gut abgesicherte Erscheinung." Und er hält fest: "Wir haben nach wie vor die Wahl. Wir können mit den richtigen Entscheidungen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzen."

Sicherer denn je zuvor, nämlich zu 95 Prozent, geht die internationale Wissenschaftsgemeinde davon aus, dass der weltweite Temperaturanstieg durch den Menschen verursacht wird. Der WWF fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: Seit dem 4. Klimabericht im Jahr 2007 zeigt sich, dass die Gletscherschmelze und der Anstieg des Meeresspiegels beängstigend voranschreiten. Der Bericht der IPCC-Wissenschaftler zeigt, dass sich die Folgen der Klimaerwärmung viel stärker auf die Meere auswirken als bisher bekannt. Bis zum Jahr 2100 wird ein Meeresspiegelanstieg von 29 bis 82 cm erwartet. Dies zege sich schon jetzt. In den vergangenen 20 Jahren habe sich der Anstieg des Meeresspiegels nahezu verdoppelt. Ursache sei einerseits das größere Volumen des erwärmten Wassers, andererseits das Abgleiten ganzer Eisberge der Inlandeisschilde in Grönland und der Antarktis ins Meer. Dieser Prozess habe sich im Vergleich zu den 90er-Jahren deutlich beschleunigt. Zugleich habve sich die Versauerung der Meere seit 1990 um fast 30 Prozent verstärkt, da große Mengen der vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen im Meerwasser gespeichert werden.

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