Brand im Grenfell-Tower: Weniger Tote als vermutet

14. Juni 2017: Grenfell-Tower in Flammen.
Scotland Yard korrigierte Opferzahl der Hochhaus-Brandkatastrophe. 71 Kinder und Erwachsene gestorben.

Bei der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell-Hochhaus vor fünf Monaten sind weniger Menschen ums Leben gekommen als zunächst vermutet. Es seien 71 Kinder und Erwachsene gestorben, teilte Scotland Yard am Donnerstag in der britischen Hauptstadt mit. Zu den Opfern zählt die Behörde auch ein tot geborenes Baby. Zuvor war die Polizei von etwa 80 Toten ausgegangen.

Brand im Grenfell-Tower: Weniger Tote als vermutet
Police investigators are seen inside the burned out shell of Grenfell Tower in London on October 17, 2017 as investigations continue into the tragedy. An inquiry into the Grenfell Tower fire disaster opened last month as survivors demanded answers over the west London apartment block blaze that killed at least 80 people on June 14. Scaffolding started to be errected around the burnt shell of the building with investigators continuing their investigations into the deadly fire. / AFP PHOTO / CHRIS J RATCLIFFE
Auch fünf- und sechsköpfige Familien starben im Grenfell Tower. Das älteste Opfer war laut Scotland Yard eine 84 Jahre alte Frau. Die Helfer entdeckten auch eine leblose Mutter, die ihr totes Kind umklammerte.

Vermisstenliste

Insgesamt 223 Menschen konnten dem Flammenmeer entkommen, wie die Polizei berichtete. Anfangs standen auf einer Vermisstenliste etwa 400 Namen. Viele von ihnen hatten sich während des Feuers aber nicht im Hochhaus aufgehalten. Andere waren mit unterschiedlichen Schreibweisen ihrer Namen mehrfach auf der Liste aufgetaucht.

Feuer breitete sich rasant über Fassade aus

Brand im Grenfell-Tower: Weniger Tote als vermutet
FILE PHOTO: A floral tribute is seen near the Grenfell Tower, which was destroyed in a fatal fire, in London, Britain July 15, 2017. REUTERS/Tolga Akmen/File Photo
Das Feuer in dem Sozialbau hatte sich am 14. Juni mit rasender Geschwindigkeit über die Außenfassade ausgebreitet. Bewohner hatten sich schon vor der Katastrophe immer wieder über mangelnden Brandschutz in dem Gebäude beschwert.

Die Polizei bezeichnete die Identifizierung der Toten als Mammutaufgabe. Ermittler untersuchten monatelang in jedem der 24 Stockwerke mehr als 15 Tonnen Schutt. Wegen der enormen Hitze bei der Katastrophe war von zahlreichen Opfern kaum etwas übrig geblieben.

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