Bis zu fünf Jahre Gefängnis für Christen, die Weihnachten feiern
Harte Strafen.Bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen den muslimischen Bewohnern des Sultanats Brunei, die Weihnachten feiern. Die große Mehrheit der rund 400.000 Einwohner des kleinen Landes (auf der Insel Borneo) sind Muslime, zehn Prozent Christen.
Letztere dürfen zwar das Fest von der Geburt Christi begehen – allerdings nur, wenn dies strikt innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft bleibt und den Behörden zuvor gemeldet wurde. Schon Weihnachtsgrüße oder das Tragen von Nikolausmützen ist von Sultan Hassanal Bolkiah strikt untersagt worden.
Dieses harsche Vorgehen ist die Reaktion auf Befürchtungen der Behörden, das Feiern von Weihnachten könne die Gläubigkeit der Muslime beeinträchtigen. Christliche Symbole, Kerzen, Weihnachtslieder und -schmuck und der Respekt vor dem Christentum "sind gegen den islamischen Glauben", sagen die Imame des Landes, in dem seit 2014 die Scharia gilt. Doch nicht alle Bewohner Bruneis sind gehorsam: Einige stellten bereits (verpixelte) Weihnachtsbilder ins Netz.
Kulturkampf
Auch das zentralasiatische Tadschikistan verschärft nun seinen Kulturkampf gegen Weihnachten. Die laut Verfassung säkulare Republik mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit verbietet nun nicht nur Christbäume (egal, ob gefällte Bäume oder aus Plastik), sondern legt für alle Schulen und Universitäten fest: Keine Festessen, kein Geschenke-Verteilen oder Spendensammeln.
"Väterchen Frost", die russische Version des Weihnachtsmannes, ist bereits seit zwei Jahren von tadschikischen Fernsehschirmen verbannt. Tadschikistan ist eine ehemalige Teilrepublik der früheren Sowjetunion, mit der die Staatsführung jetzt nichts mehr zu tun haben will.
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