Berlusconi nach Freispruch: Zurück in die Politik

Im Bunga-Bunga-Prozess in letzter Instanz freigesprochen, plant Berlusconi nun seine Zukunft.

Die Anschuldigungen gegen den heute 78-jährigen Silvio Berlusconi seien "komplett erwiesen", sagte Ankläger Eduardo Scardaccione am Dienstag vor dem italienischen Höchstgericht, dem Kassationsgerichtshof in Rom. Doch die Höchstrichter sahen das zuletzt doch anders. Nachdem die Verhandlungen bis spätnachts gelaufen waren wurde Italiens Ex-Premier in letzter Instanz freigesprochen. Dem damaligen Ministerpräsidenten waren Sex mit Minderjährigen bei den Bunga-Bunga-Partys in seiner Villa und Amtsmissbrauch vorgeworfen worden.

Überglücklich

Berlusconi zeigte sich nach dem Freispruch überglücklich. "Jetzt kann ich wieder voll in die Politik zurück", wurde Berlusconi in Medien zitiert. Er lobte das oberste Gericht, das ihn freigesprochen hatte. Die Mehrheit der Richter in Italien sei ausgewogen und ernsthaft, betonte der Medienunternehmer, der sich oft als Opfer von Verfolgungskampagnen seitens politisch beeinflusster Staatsanwälte erklärt hatte. Sein Freispruch werde sich positiv auf seine konservative Oppositionspartei Forza Italia auswirken. Von jetzt an könne er mit mehr Gelassenheit seinen politischen Weg fortsetzen.

Sozialdienst für Steuerbetrug

Berlusconi war in erster Instanz für schuldig befunden und zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. In zweiter Instanz wurde er im Vorjahr freigesprochen. Sozialdienst leistete er aufgrund einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, die er aber seines hohen Alters wegen nicht absitzen musste.

Berlusconi nach Freispruch: Zurück in die Politik
Die Marokkanerin Karima „Ruby“ El Mahroug lebt auf großem Fuß
Mit der damals minderjährigen Marokkanerin Karima El Mahroug, kurz Ruby, soll Berlusconi Sex gegen Geld gehabt haben. Beide bestreiten dies jedoch.

Opulenter Lebensstil

Auffällig ist bis heute der opulente Lebensstil der jungen Frau und auch anderer Damen, die an den Partys teilgenommen haben. Sie wohnen in teuren Wohnungen in Mailand, leisten sich teure Urlaube und sollen tolle Ferienhäuser haben.

Nach dem aktuellen Freispruch erwarten Italiens Ex-Premier noch laufende Verfahren wegen Steuerbetrugs, Parlamentarier-Bestechung, Falschaussagen, Unterhaltszahlungen sowie ein neues "Ruby"-Verfahren.

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