Amoklauf in Bayern mit zwei Toten

Bewaffneter soll zwei Menschen getötet haben. Er wurde von Mitarbeitern einer Tankstelle überwältigt.

Ein Amokläufer hat in Mittelfranken mindestens zwei Menschen getötet. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter kurz darauf festnehmen, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Nach Angaben der Ermittler erschoss der Mann in Tiefenthal, einem Ortsteil der Gemeinde Leutershausen im Landkreis Ansbach, zunächst aus seinem Auto heraus eine Frau.

Kurze Zeit später wurde in einem anderen Ortsteil ein Fahrradfahrer erschossen. Außerdem sollen ein Landwirt und ein weiterer Autofahrer beschossen oder zumindest bedroht worden sein. "Nach ersten Erkenntnissen blieben beide allerdings unverletzt", teilte das Nürnberger Polizeipräsidium mit. Der Verdächtige flüchtete zunächst mit einem silbernen Cabrio mit Ansbacher Kennzeichen.

Von Mitarbeitern einer Tankstelle überwältigt

Der Verdächtige fuhr nach der Tat noch ca. 30 Kilometer mit dem Auto, bis ihn die Polizei bei Bad Windsheim festnehmen konnte.

Dabei ist der Mann von Mitarbeitern einer Tankstelle überwältigt worden. Es sei wohl diesem "beherzten Eingreifen" zu verdanken, dass der Täter gestoppt worden sei, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in Ansbach. Dadurch sei vermutlich Schlimmeres verhindert worden.

Die Polizei startete eine Großfahndung und rief die Bevölkerung auf, bei Hinweisen auf den Bewaffneten und seinen Wagen sofort den Notruf zu wählen. "Der Fahrer ist bewaffnet und macht rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch", hatten die Fahnder erklärt - kurze Zeit später erfolgte die Festnahme.

Psychische Auffälligkeiten

Der mutmaßliche Amokläufer hat nach seiner Festnahme "psychische Auffälligkeiten" gezeigt. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt von Ansbach, Gerhard Neuhof, am Freitag mit. Es sei deshalb ein psychiatrischer Sachverständiger zugezogen werden.

Auf Grundlage dessen Einschätzung werde entschieden, ob ein Haftbefehl oder eine einstweilige Einbringung in eine psychiatrische Einrichtung beantragt werde. Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Neuhof um einen 47 Jahre alten Mann, der bisher der Polizei nicht bekannt war. Bei den Opfern handelt es sich laut dem Oberstaatsanwalt "wohl um Zufallsopfer".

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