"Amokfahrt": Justiz ist in Erklärungsnot

"Amokfahrt": Justiz ist in Erklärungsnot
Das KURIER-Video über die angebliche Amokfahrt eines Salzburgers bringt die ungarische Justiz offenbar in Bedrängnis.

Ein brisantes Video – das dem KURIER kostenfrei zugespielt worden war – bringt die ungarische Justiz offenbar in Bedrängnis. Wie berichtet, hat sich jener tödliche Unfall, bei dem ein Polizist, 34, vor sechs Wochen in Südungarn ums Leben kam, anders abgespielt, als bisher von Behörden dargestellt. Der Salzburger Thomas B., 43, der den Motorrad-Cop überfahren hat und unter Mordverdacht steht, dürfte kurz zuvor von einem Beamten mit Pfefferspray attackiert worden sein. Das sagen B. und seine Anwälte. Die Aufnahme legt dies nahe.

Die Verteidiger erklären nun, dass ihr Mandant aufgrund der Reizgas-Attacke nichts gesehen hat. Sie beantragen seine Enthaftung. Bisher besaß die ungarische Staatsanwaltschaft ein anderes Video. Ein Zeuge hatte vom rechten Straßenrand aus gefilmt – und die mutmaßliche Attacke nicht sehen können.

Das jetzt aufgetauchte, neue Video liegt dem Staatsanwalt wie auch dem KURIER in seiner Langfassung vor. Gestern wurde kritisiert, dass die vom Online-KURIER publizierte Version gekürzt ist. Die entstand auf Wunsch der Zeugen, die nicht erkannt werden wollen. In Ungarn wird jetzt gegen einen Anwalt ermittelt, weil er versucht haben soll, das Video an einen TV-Sender zu verkaufen.

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