Zweite tödliche Hai-Attacke bei Hurghada

Sahl Hasheesh, Hurghada
Am Freitag war eine Österreicherin getötet worden. Angriff erfolgte zur selben Zeit.

In Ägypten vor der Küste von Sahl Hasheesh hat es am Freitag eine zweite tödliche Hai-Attacke gegeben. Das österreichische Außenministerium bestätigte gegenüber der APA einen Bericht der AFP, wonach eine weitere Frau dort von einem Raubtier tödlich verletzt wurde. Nach den Angriffen, bei der auch eine Österreicherin ums Leben gekommen ist, haben Verantwortliche der Provinz am Roten Meer mehrere Strände sperren lassen. Die Nationalität des zweiten Opfers ist nicht bekannt.

Laut Ministerium handelt es sich aber um keine Österreicherin. Es ist auch unklar, ob es sich um dasselbe Tier gehandelt hat. Wie das ägyptische Umweltministerium am Sonntag mitteilte, wurden beide Frauen am Freitag in Sahl Hasheesh südlich des Badeorts Hurghada von einem Hai attackiert. Das Ministerium leitete nach dem Vorfall eine Untersuchung ein. Laut Medienberichten wurden alle "Meeresaktivitäten" an mehreren Stränden verboten, einschließlich Tauchen, Schnorcheln, Windsurfen, Drachensegeln und Fischen.

Die Österreicherin wurde beim Schwimmen mit Flossen in der Bucht angegriffen. Laut Außenministerium handelt es sich um eine Frau aus Tirol. Die österreichische Botschaft in Kairo ist in Kontakt mit der Familie der 68-Jährigen sowie den örtlichen Behörden. Laut der Botschaft war die Tirolerin mit ihrem ägyptisch-stämmigen Lebensgefährten am Strand. Sie habe sich in einem zum Schwimmen freigegebenen Gebiet aufgehalten.

Touristen verfolgten noch die tragischen Szenen von einem Steg aus. Einige versuchten noch, die Frau mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen. Die 68-Jährige konnte sich trotz ihrer schweren Verletzungen noch ans Ufer retten. Laut Medien soll ihr das Tier ein Bein und einen Arm abgerissen haben. Das Opfer wurde noch in ein Privatkrankenhaus gebracht. Allerdings starb die Frau an einem Kreislaufversagen wegen des plötzlichen Blutdruckabfalls aufgrund ihrer Verletzungen und ihres Blutverlusts.

Die 68-Jährige aus dem Bezirk Kufstein befand sich bereits seit 2. Juni in Ägypten auf Urlaub. Sie hinterlässt eine Tochter. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), der sich gerade zu einem Besuch in Kairo befindet, drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus.

Wie lokale Medien berichten, soll es sich bei dem Tier um einen Mako-Hai handeln. Dieser kann eine Länge von etwa zwei bis vier Metern und ein Gewicht von 590 Kilogramm erreichen. Ein Mako-Hai kann bis zu 70 km/h schnell schwimmen.

Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort eigentlich sehr selten. Vereinzelt kam es aber auch hier zu tödlichen Attacken. 2018 starb ein Tourist aus Tschechien nach einem Hai-Angriff, 2015 kamen so auch ein Deutscher und 2010 eine deutsche Pensionistin ums Leben. Möglicherweise werden die Tiere durch Abfälle angelockt oder durch - eigentlich verbotenes - Futter und Köder von Ausflugsbooten.

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