Zika-Virus: Erste Fälle von Ansteckung in Europa

Die ägyptische Tigermücke überträgt das Virus
In Südfrankreich infizierten sich zwei Menschen, die zuvor nicht auf Reisen waren, mit dem gefährlichen Erreger.

Wohl erstmals in Europa haben sich zwei Menschen mit Zika-Viren angesteckt. Im südfranzösischen Departement Var habe es zwei Infizierte gegeben, die sich nicht bei Reisen angesteckt haben können, berichteten französische Medien am Mittwoch unter Berufung auf Behördenangaben. Beide seien inzwischen genesen. Nun werde untersucht, ob es noch weitere Fälle gebe.

Beide Fälle seien im August in kurzem zeitlichen Abstand aufgetreten, hieß es von der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC. Nach Kenntnisstand der Behörde handelt es sich um die europaweit ersten dokumentierten Übertragungen des Zika-Virus durch hier lebende Asiatische Tigermücken (Aedes albopictus).

Das Zika-Virus kann zu grippeähnlichen Symptomen führen und ist normalerweise nicht tödlich. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen. Forscher gehen davon aus, dass Zika bei Embryos Mikrozephalie auslösen kann: Babys kommen dann mit einem viel zu kleinen Kopf auf die Welt, sind deshalb oftmals geistig behindert und leiden unter neurologischen Störungen.

Zika-Virus: Erste Fälle von Ansteckung in Europa

Kind einer Frau, die sich in der Schwangerschaft mit dem Virus infizierte

Seit der Ausbreitung von Zika Mitte 2015 - die Epidemie begann in Brasilien - wurden Millionen Menschen in Dutzenden Ländern mit dem Virus infiziert. Vornehmlich betroffen waren Brasilien und andere lateinamerikanische Länder, es gab aber auch Fälle in Asien. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht.

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