World Food Programme warnt vor Hungersnot im Kongo

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Zur effektiven Bekämpfung des Hungers bräuchten die Vereinten Nationen 2018 zusätzlich etwa 160 Millionen Dollar.

Ohne eine deutliche Aufstockung der internationalen Hilfe droht im zentralafrikanischen Krisenstaat Kongo nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) eine Hungersnot. Etwa 7,7 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen und etwa 2,2 Millionen Kinder litten an lebensgefährlicher Mangelernährung, sagte WFP-Direktor David Beasley am Dienstag in Johannesburg.

Zur effektiven Bekämpfung des Hungers im Kongo bräuchten die Vereinten Nationen 2018 zusätzlich etwa 160 Millionen Dollar (137 Millionen Euro) Hilfsgelder, erklärte Beasley. "Wenn wir dieses Geld nicht bekommen, ist dort eine Hungersnot wahrscheinlich", sagte er.

Landwirtschaft zusammengebrochen

Besonders wütend mache ihn die Tatsache, dass das fruchtbare Land eigentlich ganz Afrika ernähren könnte, so Beasley. Doch die Landwirtschaft sei vielerorts wegen der anhaltenden Konflikte vor allem im Zentrum und im Osten des Landes zusammengebrochen. Die vom Klimawandel verursachten extremeren Wetterverhältnisse erschwerten die Nahrungsmittelversorgung weiter, sagte Beasley.

Der Kongo gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Land wird von mehreren Konflikten erschüttert, etwa in der zentralen Kasai-Region und im rohstoffreichen Osten des Landes. Dort sind mehrere Milizen aktiv, denen es zumeist um die Kontrolle über die Bodenschätze der Region geht. Die UN bemühen sich, das Land mit Hilfe einer rund 17,000 Mann starken Friedenstruppe zu stabilisieren.

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