Zwei Jungwölfe auf Spielplatz in Bayern – Video sorgt für Zündstoff
Bayern: In Mendorf (Landkreis Eichstätt) wurden zwei Jungwölfe auf einem Spielplatz gesichtet. Ein Video sorgt für Diskussionen: Stellen die Wölfe eine Gefahr für Kinder und Anwohner dar? (Symbolbild)
Ein vor wenigen Tagen veröffentlichtes Video auf X (vormals Twitter) verbreitete sich schnell in den sozialen Medien. Es zeigt zwei Wölfe, die bei nebligen Bedingungen inmitten einer Wohngegend in Bayern über einen Spielplatz laufen.
Rasch entfachte eine hitzige Debatte: Stellen die Wildtiere eine Gefahr für die Anwohner dar?
Zwei Jungwölfe laufen über Spielplatz
Wie der Tagesspiegel berichtet, war zunächst unklar, von wem die Aufnahmen stammen, die unter anderem der deutsche Politiker und bayerische Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im Netz teilte. Das Landratsamt Eichstätt teilte jedoch mit, dass das Video aus Mendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Altmannstein im Landkreis Eichstätt, stammt.
Wie eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt (LfU) in Augsburg bestätigte, handelt es sich laut Expertenschätzung um zwei Jungwölfe.
Besteht Gefahr für Kinder und Anwohner?
In den Kommentarspalten äußern zahlreiche Nutzer ihre Bedenken und sorgen sich um das Wohl von Kindern und Anrainern. Manche fordern sogar den Abschuss der Wölfe.
Experten betonen laut BR24 jedoch, dass die Tiere im Video kein ungewöhnliches Verhalten zeigen und die Gefahr für den Menschen gering ist. In der Regel verhalten sie sich scheu und meiden den Menschen. Die Sprecherin des Landesamts für Umwelt (LfU) erklärt: "In dicht besiedelten Kulturlandschaften wie Deutschland kommt es dennoch vereinzelt vor, dass Wölfe an Dörfern vorbeilaufen oder Streusiedlungen durchqueren."
Experten geben Entwarnung
Auch das Landratsamt Eichstätt gibt Entwarnung. In einer Mitteilung heißt es: "Es gehört daher zum normalen Verhalten der Wölfe, dass sie gelegentlich auch tagsüber in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlanglaufen oder nachts Dörfer durchqueren." Und weiter: "Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Verhalten in der Regel keine Gefährdung des Menschen darstellt."
Das Landratsamt Eichstätt hat zunächst keine konkreten Schritte angekündigt. "Adäquate Maßnahmen werden in Absprache mit dem Landesamt für Umwelt bei Bedarf eingeleitet werden", heißt es in der Pressemitteilung.
Wolfsbegegnung: Wie soll man sich verhalten?
- Ruhe bewahren: Panik vermeiden, nicht schreien oder weglaufen.
- Langsam zurückziehen: Ohne hektische Bewegungen rückwärtsgehen.
- Größe zeigen: Arme heben oder Jacke aufspannen und laut sprechen, um größer und selbstbewusster zu wirken.
- Augenkontakt halten: Tier immer wieder ansehen, aber nicht aggressiv anstarren.
- Wolf niemals bedrängen: Abstand halten, auch wenn das Tier neugierig wirkt.
- Bei aggressivem Verhalten laut werden: Laut rufen, in die Hände klatschen, mit Stöcken gestikulieren.
- Kinder nah bei sich behalten: Am besten an der Hand nehmen oder auf den Arm nehmen.
- Hunde immer anleinen: Nicht loslassen, auch wenn sie bellen oder ziehen.
- Nicht füttern oder anlocken: Keine Essensreste im Wald zurücklassen.
- Beobachtungen melden: Sichtungen oder Vorfälle der zuständigen Forst- oder Naturschutzbehörde mitteilen.
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