Tarantel-Alarm im Burgenland: Frau entdeckt riesige Spinne im Haus
Im Herbst hat die Südrussische Tarantel in Österreich Hochsaison. Was tun, wenn man ihr begegnet? Und wie lässt sich verhindern, dass sie ins Haus gelangt? (Symbolbild Tarantel)
Im vergangenen Jahr wurden in Österreich – insbesondere in Wien, Burgenland und Niederösterreich – 128 Beobachtungen der Südrussischen Tarantel (Lycosa singoriensis) vermerkt. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2023, als 25 Sichtungen gemeldet wurden. Seit Jahresbeginn sind auf naturbeobachtung.at zahlreiche weitere Nachweise eingegangen.
Burgenland: Tarantel in Einfamilienhaus entdeckt
Im Burgenland wurde nun erneut eine Südrussische Tarantel gesichtet – diesmal Anfang Oktober in einem Einfamilienhaus in Parndorf. Eine Bewohnerin entdeckte die größte Spinne Mitteleuropas in ihren eigenen vier Wänden und veröffentlichte mehrere Fotos davon auf Facebook.
Das Tier habe sie eingefangen und anschließend ins Freie gebracht. "Lieber einfangen als anschließend im Haus. Dann wäre ich ausgezogen", scherzte die Burgenländerin.
Südrussische Tarantel steht unter Artenschutz
Die vom Aussterben bedrohten und unter Artenschutz stehenden Tiere wurden bisher überwiegend im Gras oder auf steinigen Böden entdeckt – eine Tarantel sogar an einem Besen im Garten. Im Jahr 2024 kam es zudem vermehrt zu Sichtungen innerhalb der eigenen vier Wände.
Die Südrussische Tarantel mag furchteinflößend aussehen, ist aber für den Menschen ungefährlich.
Wie groß ist die Südrussische Tarantel?
Weibchen der Südrussischen Tarantel erreichen eine beeindruckende Körperlänge von bis zu 4 Zentimetern. Damit gilt sie als größte Spinne Mitteleuropas und zählt zudem zu den größten Arten von ganz Europa.
Und ihre Größe mit Beinen? Mit ausgestreckten Beinen kommt das Tier auf eine Beinspannweite von 7 bis 8 Zentimetern. Doch nicht nur in der Größe übertrifft sie andere heimische Spinnenarten, sondern auch in der Körpermasse. Weibchen bringen bis zu 7 Gramm auf die Waage.
Herbst ist Hochsaison für Spinnen
Anfang September suchen viele Spinnenarten Schutz vor niedrigeren Temperaturen – so auch die Südrussische Tarantel. Hinzu kommt, dass die Paarungssaison der Spinne in vollem Gange ist. Daher kann es vorkommen, dass sich die größte Spinne Mitteleuropas nicht nur in Gärten, sondern auch in Häuser und Wohnungen verirrt.
Was tun, wenn man eine Tarantel sichtet?
Der Naturschutzbund hat bereits 2023 in einer Aussendung dazu aufgerufen, Sichtungen der Südrussischen Tarantel auf naturbeobachtung.at zu melden, um Daten für den Artenschutz zu sammeln. Sollte sich eines der Tiere in Innenräume verirrt haben, wird gebeten, es vorsichtig mit einem Behälter einzufangen und im Freien auszusetzen, idealerweise nicht vor der Haustüre, sondern etwas weiter entfernt, etwa auf einer Grünfläche oder in einem Park.
Warum das wichtig ist, erklärt Tierökologin und Naturschutzbund-Expertin Carolina Trcka-Rojas gegenüber 5min.at: "Die Spinne erinnert sich nämlich, wo sie ins Haus reingegangen ist."
Südrussische Tarantel: Ist sie giftig?
Tatsächlich ist die Südrussische Tarantel giftig, allerdings nur für ihre Beutetiere. Für den Menschen ist sie ungefährlich. Die Spinne gilt als scheu und nicht aggressiv und beißt nur in Ausnahmefällen, etwa bei starker Bedrängnis.
Ein Biss ist vergleichbar mit einem Wespenstich und in der Regel harmlos. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen.
Spinnen in der Wohnung – wie vermeiden?
In den sozialen Medien werden zahlreiche Tipps geteilt, wie man angeblich verhindern kann, dass Spinnen in die Wohnung gelangen. Häufig empfohlen wird ein Hausmittel aus Wasser und 10 bis 15 Tropfen eines ätherischen Öls (beispielsweise Pfefferminz-, Lavendel- oder Zitronenöl) oder auch Vanilleextrakt. Die Mischung wird in eine Sprühflasche gefüllt und auf Tür- und Fensterrahmen sowie Ritzen und Ecken gesprüht. Die intensiven Düfte sollen auf Spinnen abschreckend wirken.
Alternativ sind im Handel auch spezielle Spinnen-Abwehrsprays erhältlich, die gezielt zur Behandlung von Fenster- und Türrahmen eingesetzt werden können. Vorsicht jedoch bei Haustieren: Viele ätherische Öle und Insektensprays enthalten Stoffe, die für Katzen und Hunde schädlich oder sogar giftig sein können.
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