Wieder Brände in Kalifornien: 50.000 Menschen vor Evakuierung

Wieder Brände in Kalifornien: 50.000 Menschen vor Evakuierung
Aufgrund schwerer Waldbrände wurden außerdem mehr als 700.000 Haushalten der Strom abgedreht.

Wegen eines schweren Waldbrandes nahe der kalifornischen Metropole Los Angeles sind 50.000 Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Nach Angaben der Feuerwehr zerstörte das Feuer im nördlich von Los Angeles gelegenen Santa Clarita am Donnerstag in kurzer Zeit mehr als 2.000 Hektar Land.

Das Tick Fire geriet wegen heftiger Winde außer Kontrolle. Wegen des Feuers wurden eine Autobahn sowie mehrere Straßen gesperrt. Das es bedrohte rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles nach Angaben der Behörden eine dicht besiedelte Region mit 10.000 Gebäuden.

In Kalifornien wüten derzeit mehrere Waldbrände. So richtete ein schnell um sich greifender Buschbrand hat in dem nordkalifornischen Weinbaugebiet Sonoma County großen Schaden an. Die Flammen dort hätten sich auf eine Fläche von mehr als 6.470 Hektar (64 Quadratkilometer) ausgebreitet, teilte die Feuerwehr am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Mindestens 49 Gebäude seien zerstört worden. Bei abflauenden Winden ist es den vielen Hundert Feuerwehrleuten aber gelungen, die Flammen wenigstens zu fünf Prozent einzudämmen.

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Die Einsatzkräfte in Kalifornien sind auf Waldbrände bestens vorbereitet. Mit Helikoptern wie diesem werden Wassermassen über den Flammen abgeworfen.

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Aufgrund des heißen Klimas und der trockenen Vegetation breiten sich die Brände im "Golden State" schneller aus als anderswo.

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Was in den größtenteils unbewohnten, großflächigen Waldgebieten für die Bevölkerung weniger dramatisch ist...

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... wird zum großen Problem, wenn die Flammen zu den Ballungsräumen durchdringen - wie hier in der Millionenmetropole Los Angeles.

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Erst letztes Jahr, im November 2018, hatte Kalifornien die tödlichste Brandserie seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.

 

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Auch bei den aktuellen Bränden wurden etliche Häuser zerstört - hier versuchen Feuerwehrleute ihr Bestes, das Inferno einzubremsen.

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Hier färben Flammen den Qualm über Malibu, einem Nobelbezirk an der Küste von Los Angeles, rot.

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Das California Department of Forestry and Fire Protection gilt als eine der besten Feuerwehren der Welt.

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Aufgrund der naturgegeben Umstände müssen die Einsatzkräfte hier schneller reagieren - und sind auch häufiger im Einsatz als andernorts.

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Im Verlauf des Wochenendes spielte das Wetter der Feuerwehr in die Karten - und die Brände konnten weitestgehend eingedämmt werden.

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Viele Menschen, die ihre Häuser aufgrund des Feuers verlassen mussten, durften wieder in ihre Heime zurückkehren.

 In Nordkalifornien hatten starke Winde das Feuer in der Nacht auf Donnerstag rasch verbreitet. Der Brand tobte in der Nähe des Ortes Geyserville, ein beliebtes Ausflugsziel, rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco. In dem Sonoma-Bezirk, bekannt vor allem als Weinbaugebiet, hatte die Polizei rund 2.000 Einwohner aufgefordert, die Gefahrenzone rasch zu verlassen. Berichte über Verletzte, Tote oder vermisste Anrainer gab es nicht. Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar.

Bei warmen Temperaturen und extremer Trockenheit fraß sich das sogenannte "Kincade"-Feuer durch hügeliges, schwer zugängliches Hinterland. Es bedrohte aber auch die Ortschaft Geyserville und andere Siedlungen, darunter viele Weingüter. Die Besitzerin der Kellerei "Jackson Family Wines" habe ihr Haus verloren, berichtete die Zeitung "San Francisco Chronicle". Der US-Regisseur und Weingutbetreiber Francis Ford Coppola teilte auf der Firmenwebseite mit, sein Weingut in Geyserville sei nicht akut gefährdet.

Wegen erhöhter Waldbrandgefahr hatte der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) seit Mittwoch in Teilen Nordkaliforniens den Strom abgeschaltet, auch im Bezirk Sonoma. Bis zu 179.000 Kunden waren zeitweise von den Blackouts betroffen. Nach Angaben des Unternehmens sollte bis Freitagabend die Versorgung wieder hergestellt werden.

Der tödliche Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Starker Wind und eine trockene Vegetation trugen dazu bei, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete.

Auch 2017 war für Nordkalifornien wegen anhaltender Trockenheit ein besonders schlimmes Waldbrandjahr. In den Weinregionen um Sonoma und Napa hatten mehrere Buschbrände im Oktober vor zwei Jahren fast 6.000 Gebäude zerstört. 44 Menschen starben, zeitweise waren 100.000 Anrainer vor den Flammen auf der Flucht.

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