Welt-Pfadfindertreffen: Mehr als 400 Hitzeschläge an erstem Tag

Members of Imam al-Mahdi scouts march during a religious procession to mark Ashura in Beirut's southern suburbs
Das World Scout Jamboree wird nur alle vier Jahre ausgetragen und begrüßt ca. 40.000 Teilnehmer aus aller Welt. Doch das diesjährige Gastgeberland Südkorea wird von einer Hitzewelle heimgesucht.

Die Eröffnungszeremonie des Welt-Pfadfindertreffens World Scout Jamboree hatte es in diesem Jahr in sich. Nicht nur, weil Südkoreas Präsident Yoon Suk-Yeol ebenso anwesend war wie der berühmte Überlebenskünstler und ehemalige Pfadfinder Edward "Bear" Grylls, sondern vor allem aufgrund der enormen Hitze: Bei fast 40 Grad mussten noch während der Feierlichkeiten 108 Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren in Sanitäterzelten behandelt werden.

Überhaupt macht den jungen Naturliebhabern in diesem Jahr die Natur besonders zu schaffen. Fast 45.000 Pfadfinder aus 158 Ländern kamen zum Riesenevent nach Südkorea, um auf einer Fläche von mehr als acht Quadratkilometern ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und - natürlich - Fahnen auszutauschen.

"Man findet kaum Schatten, es gibt kaum Wind"

Das Problem dabei: Südkorea leidet in diesen Tagen unter einer enormen Hitzewelle, die Temperatur sank tagsüber nie unter 35 Grad. Alleine am Dienstag, dem ersten Tag des Treffens, mussten daher mehr als 400 Jugendliche wegen Hitzeschlagsymptomen behandelt werden. Am Mittwoch kamen weitere 200 dazu.

"Ich bin völlig erschöpft. Man findet kaum Schatten, und wenn man doch einen findet, ist es sogar dort zu heiß. Es gibt hier kaum Wind", klagte ein anonymer Teilnehmer gegenüber dem britischen Guardian

Am Mittwoch rief die südkoreanische Regierung erstmals seit vier Jahren die höchste Hitzewarnstufe aus und warnte die Bevölkerung davor, nicht dringend notwendige Erledigungen im Freien tagsüber sein zu lassen.

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Pfadfinderlager wird zum Politikum

Das britische Außenministerium erklärte bereits, die Situation genau zu beobachten. "Mitarbeiter des Konsulats sind bereits vor Ort, um die Teilnehmer zu unterstützen. Wir sind in regelmäßigem Austausch, sowohl mit den Pfadfindern als auch mit den koreanischen Behörden."

Die Organisatoren waren am Donnerstag eilig darum bemüht, zu zeigen, dass sie die Situation unter Kontrolle haben. Choi Chang-Haeng, Vorsitzender des Organisationskommitees, erklärte, alle hitzebegonenen Symptome seien mild, ein weiterer Spitalsaufenthalt sei "nur für 39 Personen" notwendig

"Wir haben zusätzliches medizinisches Personal bereitgestellt, darunter 30 Ärzte und 60 Krankenpfleger", so Choi. Zudem würden am Veranstaltungsgelände Kühlgeräte aufgestellt und sechs Helikopter für etwaige Evakuationen bereitgestellt.

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