Wegen Taifun: Frühzeitige Abreise vom weltgrößten Pfadfindercamp

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Auch 500 Österreicher betroffen - Österreichische Botschaft hilft bei frühzeitigem Verlassen des Lagers aus Südkorea.

Südkorea bereitet sich wegen eines herannahenden Tropensturms auf eine Räumung des weltgrößten Pfadfindercamps mit Zehntausenden von jugendlichen Teilnehmern - auch aus Österreich - vor.

Sie sei von der Regierung darüber informiert worden, dass eine frühzeitige Abreise aller Teilnehmenden wegen der befürchteten Auswirkungen des Taifuns "Khanun" geplant sei, erklärte die Weltorganisation der Pfadfinderbewegung am Montag.

"Bereiten uns auf vorzeitige Abfahrt vor"

"Wir sind gerade mitten drin und bereiten uns auf unsere vorzeitige Abfahrt vor. Aber den Kindern und Jugendlichen geht es allen gut", sagte Lisa Prior, Vizepräsidentin der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs und Kontingentleiterin des diesjährigen Jamboree, Montagfrüh zur APA.

Es gebe eine sehr enge Zusammenarbeit mit der österreichischen Botschaft in Seoul, die den Betroffenen insgesamt zwölf Busse zur Verfügung stellt, um bei der Abreise zu helfen.

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Geplant ist, dass die 500 Pfadfinder im Alter von 14 bis 18 Jahren noch eine Nacht in ihren Zelten verbringen, bevor es nach Seoul geht. In einem Hotel in der Hauptstadt des Landes wäre ohnehin ein Nachprogramm geplant gewesen, dieses werde nun verlängert, so Prior.

Flüge in die Heimat würden nicht vorgezogen werden. Für 12. August seien die ersten Flüge gebucht, die letzte Partie des Lagers fliege am 16. August.

Regierung soll Pfadfinder bis zur Rückreise unterstützen

Das World Scout Jamboree an der Westküste Südkoreas sollte ursprünglich bis zum 12. August dauern. Der Weltverband rief die Regierung auf, die Pfadfinder bis zur Rückreise in ihre Heimatländer nach Kräften zu unterstützen. Wie eine Sprecherin von Südkoreas Präsidialamts mitteilte, wird darüber diskutiert, die Teilnehmer in die Region um die Hauptstadt Seoul zu bringen.

Andauernde Hitzewelle

Eine andauernde Hitzewelle in Südkorea hatte das Pfadfindertreffen in Saemangeum bereits seit dem Beginn am 1. August geplagt. Der Weltverband hatte sich deshalb schon Ende der vergangenen Woche für eine vorzeitige Beendigung ausgesprochen.

Die meisten Landesverbände - darunter das österreichische Kontingent - entschieden jedoch, zu bleiben. Tausende von Teilnehmern aus Großbritannien, den USA und Singapur verließen dagegen das Camp.

"Es ist nicht optimal gestartet mit sehr viel Regen, der Lagerplatz war sehr feucht und gatschig. Dann kam die Hitzewelle, das ist leider so, und jetzt die Taifun-Warnung", so Prior. Die Kinder und Jugendlichen hätten aber immer Spaß gehabt und auch bis zuletzt Ausflüge, etwa ans Meer, unternehmen können.

Die Verantwortlichen hätten auch viele klimatisierte Busse oder Zelte zur Verfügung gestellt und Wasser verteilt. Trotzdem habe Prior gemerkt, dass die Teilnehmenden mehr Ruhe und Erholung gebraucht hätten als bei Camps zuvor.

Heftiger Wind und starke Regenfälle

Nach Angaben des Wetteramts in Südkorea bewegt sich derzeit der starke Taifun nordwärts in Richtung der koreanischen Halbinsel und könnte dort am Donnerstag im Südosten auf Land treffen. Es wird mit heftigen Winden und starken Regenfällen gerechnet.

Das Camp, zu dem sich mehr als 43.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, findet auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet statt. Saemangeum bietet für die Teilnehmer, die in mehr als 20.000 Zelten untergebracht sind, keinen natürlichen Schatten.

Südkorea steht unter dem Einfluss einer schweren Hitzewelle mit Temperaturen von über 30 Grad Celsius und sogenannten Tropennächten, in denen es sich derzeit nur geringfügig abkühlt. Das Weltpfadfindertreffen findet alle vier Jahre statt.

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