Waldbrände in Griechenland fordern erste politische Konsequenzen

Waldbrände in Griechenland fordern erste politische Konsequenzen
In Griechenland ist der Bürgerschutzminister zurückgetreten. Im Süden Europas wüten weiterhin Waldbrände.

Die Waldbrände in Griechenland haben nun auch erste politische Konsequenzen. Wie das Büro von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis mitteilte, ist der für die griechischen Sicherheitskräfte zuständige Bürgerschutzminister Notis Mitarakis zurückgetreten. 

Grund für den Rücktritt, der bereits akzeptiert worden sei, ist laut griechischer Medien das mangelhafte Management der Brandkatastrophe von Rhodos. Außerdem sei Mitarakis nach einem Bericht der Athener Zeitung Kathimerini während der schweren Krise auf einer griechischen Insel im Urlaub gewesen.

Aufatmen in Griechenland

Die Feuer sind in allen betroffenen Regionen Griechenlands unter Kontrolle gebracht worden. Dies berichtete der staatliche griechische Rundfunk am Freitagmorgen unter Berufung auf den Zivildienst.

Die Brandgefahr ist aber nach mehreren Wochen Trockenheit weiterhin groß, hieß es seitens der Meteorologen.

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Im mittelgriechischen Nea Anchialos mussten alle Einwohner am Donnerstagabend in einem Radius von drei Kilometer rund um ein Munitionslager in Sicherheit gebracht werden. Einer der Brände hatte dieses Lager erreicht. Dabei kam es zu mehreren Explosionen.

Das Personal des Munitionslagers war rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Der Brand sei gelöscht, teilte der Generalstab der griechischen Luftwaffe am späten Donnerstagabend mit.

Fast alle Brände in Rhodos gelöscht

Im Südosten der Ferieninsel Rhodos rund um Lindos seien fast alle Brände gelöscht, berichtete der staatliche Regionalsender der Stadt von Rhodos am Freitagmorgen. Einige wenige Brandherde werden nach und nach beseitigt. Die Einwohner kehrten zurück und fingen mit den Räumungsarbeiten an.

Der Zivilschutz warnte ebenfalls vor einer weiter großen Brandgefahr. In allen Landesteilen werden für die Jahreszeit normale Temperaturen um die 36 Grad erwartet, wie das Meteorologische Amt mitteilte.

In Süditalien wüten weiter massive Brände. Betroffen ist vor allem die Adria-Region Apulien. Ein Waldbrand in der Ortschaft Ugento erreichte einige Häuser und näherte sich der Küste.

Ferienwohnungen mussten evakuiert werden, während Touristen vom Strand flohen. Der Kampf der Feuerwehrkräfte gegen die Flammen wurde vom starken Schirokko-Wind erschwert. Verletzt wurde niemand.

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Die Flammen, die sich nach und nach über mehrere Kilometer ausbreiteten, griffen auf einen Bauernhof über und beschädigten Vegetation und Bäume. Einige Olivenbäume wurden vollständig zerstörrt. Die Region ist wegen ihrer Olivenöl-Produktion bekannt.

Löschflugzeuge waren im Dauereinsatz, schließlich konnten die Flammen unter Kontrolle gebracht werden. Die meisten Touristen beschlossen, ihren Urlaub in der Gegend fortzusetzen, meldeten die Behörden.

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Sizilien: Flammen lodern auf den Hügeln

Seit Ende vergangener Woche ist Italien mit schweren Bränden konfrontiert, die mindestens drei Menschen das Leben kosteten.

Vor allem im Norden in der Provinz Palermo rund um die Hauptstadt Siziliens lodern die Flammen auf den umliegenden Hügeln. Die Lage sei jedoch nicht mehr so kritisch wie in den vergangenen Tagen, da der starke und heiße Wind nachgelassen habe, hieß es von der Feuerwehr.

In den anderen Teilen Siziliens, etwa rund um Catania im Osten, hat sich die Lage entspannt.

Brand an der Grenze zu Frankreich

Auf dem Festland hat sich in der nördlichen Region Ligurien unweit der Grenze zu Frankreich ein größerer Brand entwickelt. In Ventimiglia an der italienischen Riviera versuchen Einsatzkräfte der Feuerwehr die Flammen zu löschen. Der Einsatz gestaltet sich schwierig, da sich das Feuer über ein steiles Berggebiet erstreckt, das schwer erreichbar ist.

Die verkohlten Leichen eines älteren Ehepaares, das in einer Hütte unweit des Flughafens von Palermo lebte, wurden am Dienstag geborgen.

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