Waldbrände in Sibirien: betroffene Flächen so groß wie Frankreich

Waldbrände in Sibirien: betroffene Flächen so groß wie Frankreich
Seit Wochen toben in der Taiga, dem für das Weltklima wichtigen Waldgürtel in Sibirien, riesige Feuer.

Waldbrände haben in den nordrussischen Weiten bereits mehrere Millionen Hektar Land zerstört. Auf Satellitenbildern war das dramatische Ausmaß der Feuer zu sehen. Laut russischen Medien seien bei diesen Bränden bereits Hunderte Ortschaften in gesundheitsschädlichen Rauch gehüllt worden. In vielen Gebieten gilt der Ausnahmezustand - es handelt sich um die schlimmsten Brände seit Jahren. Besonders betroffen sind die Republiken Jakutien und Burjatien sowie die Regionen Krasnojarsk und Irkutsk. Auch das Nachbarland Mongolei klagte über den Rauch.

Im Kampf gegen die verheerenden Brände in den Wäldern Sibiriens wollen die Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten mehr Flugzeuge und Hubschrauber einsetzen. Bis zu 43 weitere Maschinen seien von lokalen Fluggesellschaften geordert worden, teilte die Forstverwaltung mit. Die ersten beiden Transportmaschinen vom Typ Iljuschin Il-76 seien mit 42 Tonnen Wasser an Bord in Krasnojarsk gelandet, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit.

Brennende Fläche so groß wie Frankreich

In den vergangenen Tagen hätten sich weitere Feuer auf einer Fläche von 680 Quadratkilometern vergrößert, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf die Forstbehörden. Vor allem sehr abgelegene Gebiete seien bedroht, in denen die Einsatzkräfte aufgrund der Entfernungen nur schwer löschen können. 121 Siedlungen liegen den Angaben nach unmittelbar in der Zone, wo der gesundheitsschädliche Rauch besonders stark sei.

Experten wiesen darauf hin, dass es mindestens 100 Jahre dauere, bis sich der Wald regeneriere. "Es brennt die nördliche Taiga, und das Hauptproblem, warum die Wissenschafter und Ökologen Alarm schlagen, besteht darin, dass diese nördlichen Wälder sehr lange brauchen, um sich wieder aufzurichten", sagte der Wissenschafter Alexander Brjuchanow der Staatsagentur Tass. Die verheerenden Brände in Sibirien breiten sich weiter aus. Zunächst hatten die Behörden in diesen Regionen aus Kostengründen auf die Einsätze verzichtet. Die Folgen sind verheerend. "Die Fläche der Brände hat sich so erhöht, weil es eine lange Dürreperiode gab und zugleich die aktiven Maßnahmen ausblieben, die meisten Brände zu löschen," sagte der Experte Sergej Abanin im russischen Zivilschutzministerium.

Gesundheitsschäden enorm

Nach Berichten lokaler Medien klagen die Menschen nun verstärkt über Atembeschwerden, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Umweltschützer von Greenpeace in Russland forderten die Behörden dazu auf, die Betroffenen über die Gefahren des Smogs aufzuklären. Das Gesundheitsministerium in Moskau riet den Bewohnern betroffener Gebiete, den Aufenthalt im Freien auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Rauchgeruch in der Wohnung sollten Schutzmasken getragen sowie Fenster und Türen mit feuchten Tüchern abgedichtet werden.

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