US-Seuchenexperte Fauci rechnet Ende 2020 mit Corona-Impfstoff

US-HEALTH-VIRUS-pandemic-politics
Bis Ende des kommenden Jahres soll eine Milliarde Einheiten produziert werden.

Der Seuchenexperte der US-Regierung geht von der Zulassung eines sicheren und effektiven Corona-Impfstoffes gegen Ende des laufenden Jahres aus. Das kündigte Anthony Fauci am Mittwoch in einem Reuters-Interview in Washington an. Er hoffe, die Pandemie werde Ende 2021 unter Kontrolle sein.

Der Immunologe geht davon aus, dass Pharma-Firmen im kommenden Frühjahr Millionen von Impfeinheiten herstellen werden. Die Produktion werde hochgefahren, so dass am Ende des kommenden Jahres eine Milliarde Einheiten produziert sein würden.

Er warnte, werde das Tragen eine Mund- und Nasenschutzes zu einer politischen Frage gemacht, sei dies schädlich für den Kampf gegen das Coronavirus. Fauci versicherte, es gebe keinen politischen Druck, die Entwicklung eines Impfstoffs kurz vor dem 3. November bekannt zu gegeben. Dann wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Die Beliebtheitswerte von Amtsinhaber Trump haben unter der Coronakrise gelitten. Die USA sind das Land mit weltweit den meisten Infizierten. Ein Impfstoff könnte die Wiederwahlchancen Trumps erhöhen.

Facebook löschte Trump-Botschaft zur Corona-Pandemie

Unterdessen hat Facebook eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump zur Corona-Pandemie gelöscht. Bei der Veröffentlichung handle es sich um eine "schädliche" Falschinformation über das Virus, begründete der US-Onlinekonzern am Mittwoch die Maßnahme. 

Bei der Botschaft auf Trumps Seite handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führt Trump ins Feld, Kinder seien "fast immun" gegen das Coronavirus.

Das Video enthalte "falsche Behauptungen", erklärte ein Facebook-Sprecher. Es verstoße damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften.

Facebook und andere Betreiber von Onlinenetzwerken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen irreführende und manipulative Inhalte auf ihren Seiten vor. Dies führte dazu, dass bereits mehrfach auch Botschaften Trumps entfernt oder mit distanzierenden Hinweisen versehen wurden.

So löschten Facebook und Twitter in der vergangenen Woche ein vom Präsidenten geteiltes Video, in dem Ärzte für den Einsatz des Malaria-Mittels Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus warben. Viele Forscher ziehen jedoch den Nutzen von Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie stark in Zweifel.

Kommentare