Todesopfer und Sturmfluten: Heftige Unwetter in Ligurien und Toskana
Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Freitag die italienischen Regionen Lombardei, Ligurien und Toskana heimgesucht.
Ein 75-jähriger Pensionist, der am Dienstag mit einem Freund auf Schwammerlsuche gegangen war, wurde in den Wäldern von Borzonasca in Ligurien tot aufgefunden, berichteten italienische Medien. Vor allem die Provinz um die toskanische Hafenstadt Livorno wurde von schweren Niederschlägen heimgesucht.
Regenmassen sorgen für Chaos in Ligurien
Wegen Unwetteralarms blieben die Schulen in der toskanischen Stadt Siena geschlossen. Weil nach einem heftigen Gewitter Wasser in den Bahnhof Sienas eindrang, musste der Zugverkehr vorübergehend gestoppt werden. Die Feuerwehr musste wiederholt ausrücken, um Autofahrer zu retten, die wegen der heftigen Niederschläge in Unterführungen stecken geblieben waren.
In der Nacht auf Freitag trat der Fluss Cornia in der Gemeinde Campiglia Marittima in der Toskana aufgrund starker Regenfälle über die Ufer. Das Wasser drang in mehrere Häuser ein.
Der starke Regen sorgte auch in Mailand für Chaos. Zwei Männer wurden leicht verletzt, als ein hoher Baum umstürzte. In Cassano d'Adda bei Mailand inspizierten die Feuerwehrleute den Staudamm des Flusses Adda, bei dem es angeblich Probleme mit dem Wasserabfluss gab, weil sich mehrere Stämme angesammelt hatten.
Venedig aktiviert Dammsystem zum Schutz
Venedig hat am Freitag zum zweiten Tag in Folge die Aktivierung des Dammsystems MOSE beschlossen, um die Lagunenstadt vor einer Überflutung zu schützen. Der Pegel erreichte wegen des Schirokko-Windes einen Stand von etwa 120 Zentimetern über dem Normalstand, wie die Gemeinde mitteilte. Die 78 Barrieren an drei Wasserstraßen der Lagune könnten auch in den kommenden Tagen aktiv bleiben, da heftige Regenfälle erwartet werden, berichteten die Behörden.
Heftige Niederschläge hatten in den vergangenen Wochen wiederholt Norditalien heimgesucht. Besonders betroffen war die Region Emilia Romagna, die bereits von schweren Unwettern im Mai 2023 heimgesucht worden war. Damals gab es 17 Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe.
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