UNO: Nach Todes-Tsunami brauchen fast 200.000 Menschen Nothilfe

UNO: Nach Todes-Tsunami brauchen fast 200.000 Menschen Nothilfe
Indonesien bat um internationale Unterstützung. Um Überlebende zu retten, bleibt kaum noch Zeit.

Das Meer ist ruhig und blau, doch hinter der Küstenlinie dominieren schmutzigbraune Seen und verschlammte Dörfer die Szenerie – Spuren der tödlichen Verwüstung, die der bis zu sechs Meter hohe Tsunami (nach einem Erdbeben der Stärke 7,4) auf der indonesischen Insel Sulawesi vergangenen Freitag hinterlassen hat.

Rund 850 Leichen konnte bisher identifiziert werden, doch es werden Tausende Todesopfer befürchtet. Um bei feuchten 30 Grad die Seuchengefahr zu bannen, werden die Leichen schnell in Massengräbern beerdigt.

Österreich hilft

Helfer graben mit bloßen Händen, um etwaige Überlebende noch rechtzeitig zu bergen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, zumal schweres Gerät fehlt, weil viele Straßen und Brücken zerstört sind. Auch das Navigationssystem des Flughafens der Hauptstadt Palu ist nicht voll einsatzfähig, die dortige Landepiste auf einer Länge von 500 Metern derart beschädigt, dass größere Flugzeuge nicht landen können.

Die örtlichen Behörden geben zwar ihr Bestes, sind aber angesichts des Ausmaßes der Tragödie alleine überfordert. Ein Appell an die Staatengemeinschaft für internationale Unterstützung wurde abgesetzt. Österreichische Hilfsorganisationen, wie Caritas, Rotes Kreuz, CARE oder World Vision, haben ihre Notprogramme bereits hochgefahren (Spendenkonten auf der jeweiligen Homepages).

Die UNO geht von 191.000 Menschen aus, die dringend Hilfe benötigen, darunter 46.000 Kinder. Es fehlt an allem, speziell an sauberem Trinkwasser und Medikamenten. Auch Treibstoff und Lebensmittel gehen zur Neige. In ihrer Verzweiflung plündern die Menschen die Geschäfte. Mangels Alternative lässt sie die Polizei meist gewähren.

Keine Österreicher tot

Laut örtlichen Behörden hielten sich zum Zeitpunkt der Katastrophe 71 ausländische Touristen in der betroffenen Region auf. Mit 66 haben man Kontakt aufnehmen können, sie seien sicher. Auch Österreicher kamen laut dem Außenamt nicht zu Schaden: „Bisher gibt es keine Hinweise darauf“, sagte Sprecher Peter Guschelbauer der APA. Man stehe in permanenten Kontakt mit der Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.

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