Mehr als 40 Tote bei Brand in kasachischem Bergwerk
Bei dem schwersten Bergbauunglück seit Jahren in der zentralasiatischen Republik Kasachstan steigt die Zahl der Toten weiter. Die Rettungskräfte sprachen am Nachmittag (Ortszeit) von 40 Toten und noch 4 Vermissten. Etwa 20 Verletzte mussten nach dem Minenunglück im Krankenhaus behandelt werden, hieß es.
In dem Kohlebergbauschacht Kostenko im Gebiet der Industriestadt Karaganda kam es am 28. Oktober in der Früh zu einer Methangasexplosion, als sich mehr als 250 Bergleute unter Tage aufhielten, wie der Betreiber Arcelormittal mitteilte. Nach Darstellung von Arcelormittal waren mehr als 200 der insgesamt 252 Arbeiter an die Oberfläche des Bergbauschachts gekommen.
Retter hatten nach eigenen Angaben nur wenig Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Die Druckwelle durch die Explosion habe sich über zwei Kilometer in den Gängen des Schachts ausgebreitet, sagte der Vizechef des staatlichen Rettungsdienstes, Gennadi Silinski. Es sei auch schwierig, die Toten zu identifizieren.
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Bereits im August war es demnach zu einem tödlichen Unglück in einem Bergwerk des internationalen Stahlkonzerns gekommen, bei dem fünf Arbeiter starben. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission machte das Unternehmen damals für das Unglück verantwortlich.
Kasachische Behörden werfen Arcelormittal Versagen bezüglich der Sicherheit vor
Die kasachischen Behörden warfen dem internationalen Stahlkonzern angesichts der neuen Katastrophe ein Versagen bezüglich der Sicherheit für die Arbeiter vor. Insgesamt wurde der Betrieb in acht Kohlegruben von Arcelormittal zeitweilig eingestellt, um die Vorrichtungen zum Schutz vor dem hochexplosiven Grubengas zu überprüfen.
In Kasachstan ist an diesem Sonntag ein landesweiter Trauertag angesetzt. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach den Menschen in dem Nachbarland seine Anteilnahme aus.
Neuester Vorfall in Bergwerk von Arcelormittal
Präsident Kassym-Schomart Tokajew reiste zu dem Unglücksort und sprach den Angehörigen der Toten bei einer Versammlung in einem Saal sein Beileid aus. Er sicherte den Hinterbliebenen finanzielle Hilfe zu. Zugleich wies Tokajew an, die Partnerschaft mit den Investoren zu beenden. Er setzte einen neuen Unternehmensleiter ein. Demnach soll es auch zu einem Eigentümerwechsel kommen. Dem Unternehmen droht der Verlust seines Geschäfts in dem rohstoffreichen Land.
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Auch im November 2021 war es unweit von Karaganda zu einem folgenschweren Unglück in einer Kohlegrube gekommen, die ebenfalls Arcelormittal gehört. Damals starben mehrere Arbeiter bei einer Methangas-Explosion. In dem Bergwerk in der Stadt Abai hatte es davor schon mehrere tödliche Unfälle gegeben.
In den Kohlegruben des Konzerns kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen. Kasachischen Medien zufolge gab es in den vergangenen rund 20 Jahren mehr als zwei Dutzend Grubenunglücke in dem Land. Dabei starben mehr als 100 Menschen.
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