Steinmeier entsetzt von Angriffen auf Stuttgarter Polizei
Nach den gewaltsamen Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt hat es in der Nacht zum Montag keine weiteren Auseinandersetzungen mehr gegeben, dennoch ermitteln die Behörden nach weiteren Tätern. In der Nacht auf Sonntag haben rund 500 Menschen - die Polizei spricht von "Partyszene" - zum Teil mit Sturmhauben bekleidet, Geschäfte geplündert und eine Spur der Verwüstung in der Stadt angerichtet. Polizeiautos wurden mit Pflastersteinen attackiert, ein Beamter, der einen Randalierer fixieren wollte, wurde von einem Krawallmacher mit voller Wucht gegen den Kopf getreten.
Gewalt in Stuttgart: So kam es dazu
Bisher wurden 24 Menschen festgenommen, davon zwölf Deutsche und zwölf Ausländer. Eine Gruppe aus 40 Ermittlern soll nun Kameras und Augenzeugenberichte auswerten. Seit Wochen kommt es in Stuttgart vermehrt zu Übergriffen gegen die Polizei, die einen politischen Hintergrund ausschließt.
Auf als authentisch eingestuften Videos ist zu sehen, wie einige junge Männer "Allahu Akbar" rufend durch die Stuttgarter Innenstadt laufen.
Die Ausschreitungen begannen, als die Polizisten einen 17 Jahre alten, einheimischen Teenager bei einer Drogenkontrolle erwischten. Daraufhin hätten sich immer mehr "Feiernde solidarisiert". Polizeiangaben zufolge beteiligten sich bis zu 500 Personen an den Krawallen, bei denen 19 Polizisten verletzt wurden.
Steinmeier verurteilt Angriffe
Nach den Krawallen hat der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Angriffe auf Polizeibeamte scharf verurteilt. "Übergriffe auf Polizistinnen und Polizisten müssen mit allen Mitteln des Rechtsstaats geahndet werden", sagte Steinmeier am Montag in Berlin bei einer Feierstunde zu Richterwechseln am Bundesverfassungsgericht.
Die Beamten schützten den öffentlichen Raum und stellten sich Hass und Gewalt mutig entgegen. "Gewalt, Vandalismus, schiere Brutalität" wie in Stuttgart müssten mit aller Härte des Rechtsstaats verfolgt und bestraft werden, sagte Steinmeier. Wer Polizisten angreife, "wer sie verächtlich macht oder den Eindruck erweckt, sie gehörten 'entsorgt', dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen". Diejenigen, "die auf den Straßen und Plätzen Tag für Tag unser friedliches Miteinander schützen und das Gewaltmonopol des Staates verteidigen", verdienten Respekt und Unterstützung, "wenn sie brutal attackiert werden".
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