Sri Lanka: Was Reisende jetzt wissen müssen
- Flugreisende in Sri Lanka sollen sich vier Stunden vor Abflug am Flughafen bei Colombo einfinden. Nur Passagiere mit gültigen Tickets können das Flughafengebäude betreten.
- Die Telefonnetze im Land sind teils überlastet, Facebook und Whatsapp sind gesperrt.
- In der Nacht auf Dienstag gab es eine erneute Ausgangssperre (von 20:00 Uhr bis 4:00 Uhr Früh).
- Der Ausnahmezustand im Land wurde ausgerufen.
Ausreise mit Flugticket möglich
SriLankan Airlines versichert Passagieren aller Fluggesellschaften, die vom internationalen Flughafen Bandaranaike bei Colombo ihren Heimflug antreten möchten, dass sie den Flughafen während der Sperrstunde erreichen können, indem sie ihre Flugscheine und Pässe den Sicherheitskräften an Kontrollpunkten vorzeigen. Reisende sollten sich vier Stunden vor Abflug am Flughafen einfinden, darum bittet Sri Lankan Airlines. Dies gelte für alle Fluglinien. Das gab die Airline am Montag bekannt.
Laut Peter Guschelbauer vom österreichischen Außenministerium befanden sich am Montag rund 300 Österreicher in Sri Lanka. Die Botschaft im indischen Neu Delhi hatte am Montag zwei Mitarbeiter nach Colombo gesandt, um in Krankenhäusern nach möglichen österreichischen Opfern zu suchen. Diese Recherche blieb zum Glück erfolglos. Nun könne man mit absoluter Sicherheit sagen, dass bei den Anschlägen keine Österreicher zu Schaden gekommen sind, heißt es aus dem Außenministerium.
Die Mitarbeiter der Botschaft sollen sich jetzt um etwaige Ausreiseprobleme von Österreichern kümmern. „Es ist zwar immer wieder eine Ausgangssperre aufrecht, mit einem gültigen Ticket kann man aber trotzdem die Flughäfen erreichen. Wir empfehlen den Reisenden, unbedingt vier Stunden vor Abflug dort zu sein“, sagte Guschelbauer auf KURIER-Anfrage.
Reisewarnstufe 4 von 6
Die Warnstufe für Reisen nach Sri Lanka wurde übrigens nicht erhöht, sie sei laut Guschelbauer schon vorher auf hoher Stufe aktiv gewesen. Es sei auch nicht geplant, die Reisewarnstufe zu erhöhen. Im ganzen Land herrscht Sicherheitsrisiko Stufe 4. Zum Vergleich: Die höchste Warnstufe 6 ist derzeit beispielsweise für Afghanistan aufrecht.
Erneute Ausgangssperre in Colombo
Die Regierung in Sri Lanka hatte eine erneute Ausgangssperre für Colombo angeordnet, die von Montag 20.00 Uhr bis Dienstag 04.00 Uhr (Ortszeit) galt.
Am Montag rief Präsident Maithripala Sirisena zudem den Ausnahmezustand ab Mitternacht (20.30 Uhr MESZ) aus, um der Polizei und dem Militär zu ermöglichen, "die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten". Schulen und die Börse blieben weiterhin geschlossen, um den Straßenverkehr zu verringern.
Das empfiehlt das Außenministerium
Das österreichische Außenministerium hat seine Reisehinweise aktualisiert. "Es muss derzeit von einem hohen Risiko von Terroranschlägen ausgegangen werden", schreibt das Außenministerium auf seiner Website. Es muss mit zusätzlichen Sicherheitskontrollen gerechnet werden. Touristen sollen unbedingt die Anweisungen der Sicherheitsbehörden beachten. Das Außenministerium rät von nicht notwendigen Reisen derzeit ab.
Facebook und WhatApp sind gesperrt
Die Regierung Sri Lankas hat mehrere soziale Medien und Messenger-Dienste wie Facebook und WhatsApp gesperrt. Damit soll die Verbreitung von Falschmeldungen, Hasspostings und Fotos von Toten verhindert werden. Angehörigen, die versuchen, Reisende vor Ort zu erreichen, rät das Auswärtige Amt in Deutschland zur Kontaktaufnahme per SMS. Telefon- und Internetverbindungen in Sri Lanka seien überlastet.
Kaum österreichische Urlauber
Sri Lanka spielt bei österreichischen Reisenden nur eine sehr untergeordnete Rolle - nicht vergleichbar mit den Seychellen, den Malediven und Thailand, so die Reiseveranstalter Österreichisches Verkehrsbüro und TUI auf APA-Anfrage. Den Warnungen des Außenministeriums, nicht notwendige Reisen zu unterlassen, schließe man sich an, so das Verkehrsbüro.
Österreicherin will in Sri Lanka bleiben
Mit Urlaubern in Sri Lanka Kontakt aufzunehmen, gestaltet sich schwierig. Xiane Kangela leitet mit ihrer Mutter das Hilfsprojekt „One World Foundation“ in Sri Lanka. Der KURIER sprach mit der Österreicherin. „Ich vermeide jetzt Fahrten in die Hauptstadt. Dort sind aus Respekt vor den Opfern derzeit auch fast alle Geschäfte geschlossen, das öffentliche Leben steht still.“ Kangela will trotz der angespannten Lage in Sri Lanka bleiben. Ihr Friedensprojekt habe auch schon einen Tsunami überstanden und sei jetzt wichtiger denn je.
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