Spanisches Königshaus: Die späte Rache an Juan Carlos I.

Spanisches Königshaus: Die späte Rache an Juan Carlos I.
Die frühere Geliebte von Juan Carlos I. erhebt in einem Podcast schwere Vorwürfe gegen den Adeligen, der aktuell vor Gericht um seine Immunität kämpft.

aus Madrid Stefanie Claudia Müller

Den 7. November werden die spanischen Anhänger des 84-jährigen Juan Carlos I. so schnell nicht mehr vergessen. An diesem Herbsttag wurde seine verhängnisvolle Affäre mit Corinna zu Sayn-Wittgenstein in Form einer spanisch-englischen Podcast-Serie ("Corinna und der König") gelauncht. Die ersten beiden Kapitel hat die spanische Zeitung Ara veröffentlicht.

Die Adelige berichtete schon in anderen Interviews, dass sie seit 2012 vom spanischen Geheimdienst bespitzelt worden sei, aber in diesem Podcast wird sie ganz intim. Sie erzählt, wie der König 2004 bei ihrem ersten Treffen bei einem Jagdausflug in Spanien fasziniert mit Waffen gespielt habe, von seinem Geständnis ihr gegenüber, den Tod seines Bruders mitverschuldet zu haben, sowie von angeblich dubiosen Wirtschaftspraktiken.

Opferrolle

Corinna Sayn-Wittgensteins Intention, den Podcast zu machen, der auch die jüngste spanische Geschichte rund um Juan Carlos I. mit Zeitzeugen aufarbeitet, dürfte nicht sein, die Massen mit ihrer enttäuschten Liebe zu dem charismatischen König zu fesseln. Sie will wohl eher klarmachen, dass sie sein Opfer gewesen sei. Es sind bekannte amerikanische Journalisten, die Pulitzer-Finalisten Tom Wright und Bradley Hope, die der 58-Jährigen dabei geholfen haben.

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